BVerfG - Beschluß vom 13.11.1974
1 BvL 12/73
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 ; MuSchG § 13 Abs. 2 Satz 1 ; RVO § 200a S. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 38, 213
BB 1975, 94
DB 1975, 214
EuGRZ 1975, 33
FamRZ 1975, 86
SGb 1975, 488
SozVers 1975, 51
ZfS 1976, 12
ZfSH 1975, 78
Vorinstanzen:
SG Gelsenkirchen, vom 08.02.1973 - Vorinstanzaktenzeichen S 17 Kr 51/72

Mutterschaftsgeld nach Ende eines nicht gesetzlich krankenversicherten Ausbildungsverhältnisses

BVerfG, Beschluß vom 13.11.1974 - Aktenzeichen 1 BvL 12/73

DRsp Nr. 1996/8182

Mutterschaftsgeld nach Ende eines nicht gesetzlich krankenversicherten Ausbildungsverhältnisses

»Zum Anspruch auf Mutterschaftsgeld nach dem Ende eines nicht gesetzlich krankenversicherten Ausbildungsverhältnisses (§ 13 Abs. 2 Satz 1 MuSchG, § 200a Satz 1 RVO).«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 ; MuSchG § 13 Abs. 2 Satz 1 ; RVO § 200a S. 1 ;

Gründe:

A.

Das Verfahren betrifft die Frage, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, daß manche Frauen, deren krankenversicherungsfreies, befristetes Ausbildungsverhältnis während der Schwangerschaft endet, vom Bezug des Mutterschaftsgeldes ausgeschlossen sind.

I.

Das Mutterschaftsgeld ist der Betrag, den eine Frau innerhalb der Schutzfrist von in der Regel sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Entbindung erhält (§ 3 Abs. 2, § 6 Abs. 1 Satz 1 des Mutterschutzgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. April 1968 (BGBl. I S. 315]). Es wird in drei Fällen als fortlaufende Leistung erbracht, und zwar für Versicherte nach § 200 Abs. 1 RVO und nach § 200 a Satz 1 RVO, beide in der Fassung, die sie durch Art. 1 § 1 Nr. 6 des Gesetzes zur Verwirklichung der mehrjährigen Finanzplanung des Bundes, II. Teil - Finanzänderungsgesetz 1967 - vom 21. Dezember 1967 (BGBl. I S. 1259) erhalten haben, sowie für Nichtversicherte nach § 13 Abs. 2 Satz 1 MuSchG. Diese Vorschriften haben folgenden Wortlaut:

§ 200 RVO