OLG Koblenz - Urteil vom 06.12.1994
15 UF 797/94
Normen:
EheG § 32 Abs. 1 ;
Fundstellen:
FamRZ 1995, 1068
JuS 1995, 939
NJW-RR 1995, 899

OLG Koblenz - Urteil vom 06.12.1994 (15 UF 797/94) - DRsp Nr. 1995/6687

OLG Koblenz, Urteil vom 06.12.1994 - Aktenzeichen 15 UF 797/94

DRsp Nr. 1995/6687

Nach § 32 Abs. 1 EheG kann ein Ehegatte die Aufhebung der Ehe begehren, wenn er sich bei der Eheschließung über persönliche Eigenschaften des anderen Ehegatten geirrt hat, die ihn bei Kenntnis der Tatsachen und bei verständiger Würdigung des Wesens der Ehe von der Eheschließung abgehalten hätte. Dem Bruch der Verlöbnistreue kann grundsätzlich eine ungewöhnlich leichtfertige Gesinnung und damit eine persönliche Eigenschaft der betreffenden Partei entnommen werden, welcher die andere Partei bei Kenntnis der Tatsachen und bei verständiger Würdigung des Wesens der Ehe von der Eheschließung abgehalten hätte. Dies stellt einen relevanten Irrtum im Sinne von § 32 Abs. 1 EheG dar.

Normenkette:

EheG § 32 Abs. 1 ;

Hinweise:

Zur Eheaufhebung wegen vorehelicher Prostitution der Ehefrau: OLG Hamm - 5 UF 66/93 - vom 06.10.1993, NJW-RR 1994, 1352.

Fundstellen
FamRZ 1995, 1068
JuS 1995, 939