OLG Köln - Urteil vom 04.11.2008
4 UF 60/08
Normen:
BGB § 1572 Nr. 1; BGB § 1573 Abs. 5; BGB § 1578 Abs. 1 S. 2; BGB § 1578b Abs. 2; ZPO § 323 Abs. 2;
Fundstellen:
FuR 2009, IV Heft 2 (Kurzinformation)
ZFE 2009, 112
FamRZ 2009, 429
FF 2009, 174
NJW-RR 2009, 800
NJW 2009, 2225
OLGReport-Köln 2009, 474
Vorinstanzen:
AG Brühl, vom 18.03.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 31 F 251/06

Nachträgliche Befristung und Begrenzung des nachehelichen Unterhalts aus Billigkeitsgründen

OLG Köln, Urteil vom 04.11.2008 - Aktenzeichen 4 UF 60/08

DRsp Nr. 2009/24841

Nachträgliche Befristung und Begrenzung des nachehelichen Unterhalts aus Billigkeitsgründen

1. Wie das frühere Recht setzt auch die Begrenzung des nachehelichen Unterhalts aus Billigkeitsgründen nach § 1578b BGB nicht zwingend voraus, dass der Zeitpunkt, ab dem der Unterhaltsanspruch entfällt, bereits erreicht ist. Wenn die dafür ausschlaggebenden Umstände im Zeitpunkt der Entscheidung bereits eingetreten oder zuverlässig voraussehbar sind, ist eine Begrenzung nicht einer späteren Abänderung nach § 323 Abs. 2 ZPO vorzubehalten, sondern schon im Ausgangsverfahren auszusprechen (so BGH in einer Entscheidung vom 25.06.2008 - XII ZR 109/07 - veröffentlicht u.a. in NJW 2008, 2644, 2645 in Fortführung seiner neueren Rechtsprechung mit Zitat BGH v. 28.2.2007 - XII ZR 37/05, BGHReport 2007, 606 = MDR 2007, 889 = NJW 2007, 1961 = FamRZ 2007, 793, 799). Ob die für die Begrenzung ausschlaggebenden Umstände allerdings bereits im Ausgangsverfahren zuverlässig voraussehbar sind, lässt sich nur unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles beantworten (so BGH a.a.O. mit Zitat BGHZ 174, 195 = NJW 2008, 151 = BGH v. 14.11.2007 - XII ZR 16/07, MDR 2008, 146 = BGHReport 2008, 184 m. Anm. Kühner = FamRZ 2008, 134, 135).