OLG Celle vom 20.03.1991
17 UF 164/90
Normen:
BGB § 1587 Abs. 1, § 1587 g Abs. 1, § 1587 h; EGBGB Art. 17 Abs. 3, Art. 234 § 6 ; EinigungsV Anl. I Kap. III Sachgeb. B Abschn. II Nr. 1 ; EinigungsV Art. 8 ;
Fundstellen:
DRsp I(180)156b
FamRZ 1991, 714

OLG Celle - 20.03.1991 (17 UF 164/90) - DRsp Nr. 1992/7530

OLG Celle, vom 20.03.1991 - Aktenzeichen 17 UF 164/90

DRsp Nr. 1992/7530

Bei Ehescheidungen mit Berührung zum Beitrittsgebiet ist die Frage, ob der Versorgungsausgleich durchzuführen ist oder nicht, nach den allgemeinen Regeln des interlokalen Privatrechts gemäß Art. 17 Abs. 3 EGBGB analog zu entscheiden.

Normenkette:

BGB § 1587 Abs. 1, § 1587 g Abs. 1, § 1587 h; EGBGB Art. 17 Abs. 3, Art. 234 § 6 ; EinigungsV Anl. I Kap. III Sachgeb. B Abschn. II Nr. 1 ; EinigungsV Art. 8 ;

b. »Aus Art. 234 § 6 EGBGB n.F. ... folgt, daß vorläufig für den Bereich des Versorgungsausgleichs im Gebiet der bisherigen Bundesrepublik und im Beitrittsgebiet verschiedene Teilrechtsordnungen gelten (vgl. auch BGH, FamRZ 1991, 421 - DRsp I (180) 157 a).

Die Frage, ob zwischen den Parteien, von denen eine - die AntrG. - im Beitrittsgebiet wohnt, ein Versorgungsausgleich durchzuführen ist, bestimmt sich nach den (mangels einer Kodifizierung) von der Rechtspr. entwickelten Regeln des interlokalen Kollisionsrechts (vgl. BGH, aaO.). Durch den Einigungsvertrag ist das interlokale Kollisionsrecht nicht geändert worden. Der Gesetzgeber ging vielmehr davon aus, daß die Praxis wie bisher auch weiterhin die Vorschriften des Internationalen Privatrechts entsprechend anwenden werde (BT-Drucks. 11/7817, S. 36 f.). Für die intertemporale Anknüpfung des Versorgungsausgleich-Statuts kommt es dabei auf die Rechtshängigkeit des Scheidungsantrags an (vgl. BGH, FamRZ 1987, 793; 1990, 32, 34).