OLG Koblenz - Urteil vom 18.06.1991
15 UF 332/91
Normen:
BGB § 1610 Abs. 3, § 1603 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
FamRZ 1991, 1475

OLG Koblenz - Urteil vom 18.06.1991 (15 UF 332/91) - DRsp Nr. 1996/23065

OLG Koblenz, Urteil vom 18.06.1991 - Aktenzeichen 15 UF 332/91

DRsp Nr. 1996/23065

Gegenüber minderjährigen Kindern besteht gemäß § 1603 Abs. 2 S. 1 BGB eine erhöhte Erwerbsverpflichtung. Der Unterhaltsschuldner ist zu gesteigerter Ausnutzung seiner Arbeitskraft verpflichtet. Ihm ist es zuzumuten, nebenher, z.B. an Wochenenden, zu arbeiten. Der Elternteil, der minderjährige Kinder betreut, erfüllt seine Unterhaltspflicht durch deren Pflege und Erziehung regelmäßig in vollem Umfang (§ 1606 Abs. 3 S. 2 BGB). Er ist auch wenn er über eigenes Einkommen verfügt, daneben grundsätzlich nicht zum Barunterhalt verpflichtet. Nur ausnahmsweise kann eine andere Regelung in Betracht kommen, wenn der andere Ehegatte wesentlich geringere Einkünfte hat, so daß seine Inanspruchnahme zu einem erheblichen finanziellen Ungleichgewicht führen würde (BGH FamRZ 1991, 182, 183).

Normenkette:

BGB § 1610 Abs. 3, § 1603 Abs. 2 S. 1;

Hinweise:

vgl. auch OLG Hamburg, FamRZ 1991, 106.