OLG Zweibrücken vom 26.06.1985
2 WF 69/85
Normen:
FGG § 14 ; ZPO § 121 Abs.2 S.1;
Fundstellen:
DRsp IV(470)232b
FamRZ 1985, 1068
Rpfleger 1985, 505

OLG Zweibrücken - 26.06.1985 (2 WF 69/85) - DRsp Nr. 1992/10360

OLG Zweibrücken, vom 26.06.1985 - Aktenzeichen 2 WF 69/85

DRsp Nr. 1992/10360

b. Beiordnung eines Rechtsanwalts in analoger Anwendung des § 121 Abs. 2 Satz 1 ZPO bei Prozeßkostenhilfe-Bewilligung im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit (hier: Umgangsrechts- bzw. Sorgerechtsverfahren) (b) nicht schon wegen des zivilprozessualen Gebots der »Waffengleichheit« (2. Alternative des § 121 Abs. 2 Satz 1 ZPO), vielmehr nur dann, wenn die Anwaltsbeiordnung von der Sache her geboten ist;

Normenkette:

FGG § 14 ; ZPO § 121 Abs.2 S.1;

Der Senat vertritt in Übereinstimmung mit dem 10. FamSenat des OLG Hamm (FamRZ 1984,1245) die Auffassung, daß in Verfahren der freiw. Gerichtsbarkeit, in denen der Amtsermittlungsgrundsatz gilt, die Vorschrift des § 121 Abs. 2 Satz 1 ZPO Ä über § 14 FGG Ä nur eingeschränkte Anwendung findet. So sei in einem Verfahren zur Regelung des Umgangsrechts bei Bewilligung der Prozeßkostenhilfe ein Rechtsanwalt nur dann beizuordnen, wenn dies von der Sache her geboten sei. Dies sei im Hinblick auf den Amtsermittlungsgrundsatz (§ 12 FGG) nur selten der Fall. Der Senat führt weiter aus: