BGH - Urteil vom 16.09.1987
IVa ZR 97/86
Normen:
BGB § 1934a, § 1934b, § 2303, § 3211, § 2338a, § 2318 ; KO § 226 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 1934b Abs. 1 Berechnung 1
BGHR BGB § 2318 Abs. 3 Nichteheliche 1
BGHR BGB § 2338a, Berechnung 1
BGHR KO § 226 Abs. 2 Nr. 4 Nichteheliche 1
DRsp-ROM 1992/2946
DRsp I(174)233b-d
DRsp I(170)70a-b
FamRZ 1987, 1243
MDR 1988, 128
NJW 1988, 136
Rpfleger 1987, 501
WM 1987, 1563
Vorinstanzen:
KG,
LG Berlin,

Pflichtteils- und Erbersatzanspruch des nichtehelichen Kindes

BGH, Urteil vom 16.09.1987 - Aktenzeichen IVa ZR 97/86

DRsp Nr. 1992/2945

Pflichtteils- und Erbersatzanspruch des nichtehelichen Kindes

»1. Der Pflichtteil des nichtehelichen Kindes kann erheblich höher sein als die Hälfte des Erbersatzanspruchs. 2. Der Pflichtteilsanspruch des nichtehelichen Kindes nach seinem Vater ist wie alle anderen Pflichtteilsansprüche in der Stufe der Nr. 4 von § 226 Abs. 2 KO zu erfüllen. 3. Das Vermächtniskürzungsrecht des § 2318 Abs. 3 BGB kann nicht deshalb versagt werden, weil es sich um den Pflichtteil eines unehelichen Kindes handelt.«

Normenkette:

BGB § 1934a, § 1934b, § 2303, § 3211, § 2338a, § 2318 ; KO § 226 ;

Tatbestand:

Der am 21. August 1978 verstorbene Erblasser hinterließ drei Söhne, und zwar aus seiner geschiedenen Ehe die Söhne Thomas und Christoph, sowie das am 8. September 1971 geborene, vom Erblasser anerkannte nichteheliche Kind Raphael K.. In seinem notariellen Testament vom 19. August 1978 setzte er die beiden ehelichen Söhne je zur Hälfte zu seinen Erben ein, ordnete Testamentsvollstreckung für die Zeit bis zur Vollendung des 32. Lebensjahres seines Sohnes Thomas an (21. September 1986) und setzte mehrere Vermächtnisse zugunsten der Klägerin, seiner Lebensgefährtin, aus.