BSG - Urteil vom 12.09.1995
12 RK 13/95
Normen:
AVG § 82 Abs. 1 § 83 Abs. 1 ; AnVNG Art. 2 § 27 Art. 2 § 27 ; ArVNG Art. 2 § 28 Art. 2 § 28 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; RVO § 1303 Abs. 1 § 1304 Abs. 1 ; SGB VI § 282 Abs. 1 S. 1 ;
Fundstellen:
DB 1996, Beil. 14 S. 17
DStR 1996, 1419
FamRZ 1996, 612
MDR 1996, 292
NZS 1996, 176
Vorinstanzen:
SG Würzburg, vom 07.11.1994

Recht auf Nachzahlung bei Heiratserstattung

BSG, Urteil vom 12.09.1995 - Aktenzeichen 12 RK 13/95

DRsp Nr. 1996/19846

Recht auf Nachzahlung bei Heiratserstattung

Es besteht kein Recht zur Nachzahlung bei Heiratserstattung (§ 282 SGB 6), wenn früher Beiträge wegen Verstreichens der dreijährigen Antragsfrist nicht nach der Heiratserstattungsregelung (§ 1304 RVO, § 83 AVG), sondern nach der allgemeinen Erstattungsregelung (§ 1303 RVO, § 82 AVG) erstattet worden sind. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AVG § 82 Abs. 1 § 83 Abs. 1 ; AnVNG Art. 2 § 27 Art. 2 § 27 ; ArVNG Art. 2 § 28 Art. 2 § 28 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; RVO § 1303 Abs. 1 § 1304 Abs. 1 ; SGB VI § 282 Abs. 1 S. 1 ;

Gründe:

Die Beteiligten streiten über ein Recht zur Nachzahlung von Beiträgen in der Rentenversicherung.

Die Klägerin heiratete im August 1960. Im Dezember 1963 beantragte sie bei der beklagten Landesversicherungsanstalt Unterfranken die Erstattung von Rentenversicherungsbeiträgen, die für die Zeit von Oktober 1956 bis Mai 1961 entrichtet worden waren. Die Beklagte bewilligte mit Bescheid vom 24. Februar 1964 die beantragte Beitragserstattung nach § 1303 der Reichsversicherungsordnung (RVO).

Im November 1993 beantragte die Klägerin die Zulassung zur "Nachzahlung von Beiträgen für Zeiten der Heiratserstattung" nach § 282 des Sozialgesetzbuchs - Gesetzliche Rentenversicherung (SGB VI). Diesen Antrag lehnte die Beklagte mit Bescheid vom 15. Dezember 1993 und Widerspruchsbescheid vom 24. Februar 1994 ab.