LSG Sachsen - Urteil vom 15.09.2020
L 8 SO 70/16
Normen:
SGB X § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; SGB X § 48 Abs. 2 S. 1; SGB XI § 13 Abs. 3 S. 1 Nr. 1; SGB XI § 13 Abs. 3a; SGB XI § 13 Abs. 5 S. 1; SGB XI a.F. § 15 Abs. 1; SGB XI a.F. § 15 Abs. 3 S. 1 Nr. 1; SGB XI a.F. § 18; SGB XI a.F. § 28 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 5-8; SGB XI a.F. § 37; SGB XI § 45a Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 2 und S. 3; SGB XI § 45b Abs. 1 S. 5; SGB XI a.F. § 123 Abs. 1; SGB XI a.F. § 123 Abs. 2 Nr. 1; SGB XII § 2 Abs. 1; SGB XII § 19 Abs. 3; SGB XII a.F. § 61 Abs. 1 S. 1-2; SGB XII a.F. § 61 Abs. 2 S. 2; SGB XII a.F. § 61 Abs. 5 Nr. 1 -3; SGB XII a.F. § 63 S. 1-2; SGB XII a.F. § 64; SGB XII a.F. § 65 Abs. 1 S. 1 Hs. 1 und Hs. 2 und S. 2; SGB XII a.F. § 66 Ab. 4 S. 1; SGB XII § 82; SGB XII § 83 Abs. 1; BGB § 164 Abs. 1 S. 1; BGB § 166 Abs. 1; BGB § 278; BGB § 1902;
Vorinstanzen:
SG Dresden, vom 13.05.2016 - Vorinstanzaktenzeichen S 42 SO 370/14

Rechtmäßigkeit der Aufhebung einer Bewilligung von Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XIIAnforderungen an eine Änderung der Verhältnisse im Sinne von § 48 SGB X nach einer rechtswidrigen bestandskräftigen Gewährung von Pflegegeld nach dem SGB XI und einer Berücksichtigung als Einkommen als zweckidentische LeistungGrob fahrlässige Verletzung einer gesetzlich vorgesehenen Mitteilungspflicht durch die Mutter als rechtliche Betreuerin und gesetzliche Vertreterin

LSG Sachsen, Urteil vom 15.09.2020 - Aktenzeichen L 8 SO 70/16

DRsp Nr. 2020/17876

Rechtmäßigkeit der Aufhebung einer Bewilligung von Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII Anforderungen an eine Änderung der Verhältnisse im Sinne von § 48 SGB X nach einer rechtswidrigen bestandskräftigen Gewährung von Pflegegeld nach dem SGB XI und einer Berücksichtigung als Einkommen als zweckidentische Leistung Grob fahrlässige Verletzung einer gesetzlich vorgesehenen Mitteilungspflicht durch die Mutter als rechtliche Betreuerin und gesetzliche Vertreterin

Pflegegeld, das durch einen rechtswidrigen, bindend gewordenen Bewilligungsbescheid der Pflegekasse als Leistung gewährt worden ist, ohne dass die Pflegekasse Maßnahmen zur Durchbrechung der Bestandskraft nach den §§ 44 ff. SGB X eingeleitet hat, ist als zugeflossenes Einkommen im Sinne des § 48 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 SGB X zu berücksichtigen.

I. Auf die Berufung des Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Dresden vom 13. Mai 2016 aufgehoben und die Klage abgewiesen.

II. Außergerichtliche Kosten sind für beide Rechtszüge nicht zu erstatten.

III. Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB X § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; SGB X § 48 Abs. 2 S. 1; SGB XI § 13 Abs. 3 S. 1 Nr. 1; SGB XI § 13 Abs. 3a; SGB XI § 13 Abs. 5 S. 1; SGB XI a.F. § 15 Abs. 1; SGB XI a.F. § 15 Abs. 3 S. 1 Nr. 1; SGB XI a.F. § 18; SGB XI a.F. § 28 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 5-8; SGB XI a.F. § 37; SGB XI § 45a Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 2 und S. 3; SGB XI § 45b Abs. 1 S. 5;