OLG Brandenburg - Beschluss vom 21.11.2005
9 UF 116/05
Normen:
VAHRG § 10a Abs. 2 S. 1 Nr. 1 ; VAÜG § 2 Abs. 1 S. 2 ; SGB VI § 101 Abs. 3 ;
Fundstellen:
OLGReport-Brandenburg 2006, 477
Vorinstanzen:
AG Cottbus, vom 12.05.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 51 F 101/04

Rentnerprivileg: Aussetzung des Versorgungsausgleichs gemäß § 2 Abs. 1 S. 2 VAÜG

OLG Brandenburg, Beschluss vom 21.11.2005 - Aktenzeichen 9 UF 116/05

DRsp Nr. 2006/21254

Rentnerprivileg: Aussetzung des Versorgungsausgleichs gemäß § 2 Abs. 1 S. 2 VAÜG

Das Rentnerprivileg des § 101 Abs. 3 SGB VI besagt, dass der aus dem Versorgungsausgleich Verpflichtete vor Kürzungen einer bereits laufenden Versorgung bewahrt werden soll, von denen der Berechtigte noch gar nichts hätte, weil bei ihm der Versorgungsfall noch nicht eingetreten ist.

Normenkette:

VAHRG § 10a Abs. 2 S. 1 Nr. 1 ; VAÜG § 2 Abs. 1 S. 2 ; SGB VI § 101 Abs. 3 ;

Entscheidungsgründe:

A.

Die Ehe der Parteien wurde 1996 geschieden. Mit Beschluss des Amtsgericht Cottbus vom 24. Oktober 1997 (51 F 77/96, Bl. 14 d. A.) wurde der Versorgungsausgleich dahingehend durchgeführt, dass vom Rentenversicherungskonto des Antragstellers auf das Rentenversicherungskonto der Antragsgegnerin angleichungsdynamische Rentenanwartschaften der gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von 183,32 DM (= 93,73 EUR), bezogen auf das Ende der Ehezeit am 31. März 1996, übertragen wurden. Grundlagen der - rechtskräftigen - Entscheidung waren innerhalb der Ehezeit vom 1. November 1981 bis 31. März 1996 erworbene angleichungsdynamische Anrechte des Antragstellers von 736,33 DM (= 376,48 EUR) und der Antragsgegnerin von 369, 69 DM (= 189,02 EUR).