BGH - Urteil vom 18.09.1997
IX ZR 283/96
Normen:
AGBG §§ 3, 9 ; BGB § 765, § 138 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 1997, 2345
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Bürgschaft 22
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Gesamtwürdigung 2
BGHR BGB § 765 Sittenwidrigkeit 7
DB 1997, 2375
DRsp I(111)237a-c
FamRZ 1998, 85
FuR 1998, 58
JuS 1998, 177
KTS 1998, 119
MDR 1997, 1103
NJW 1997, 3372
NJW-RR 1998, 1273
WM 1997, 2117
ZIP 1997, 1957
Vorinstanzen:
OLG Saarbrücken,
LG Saarbrücken,

Sittenwidrigkeit der Bürgschaftsverpflichtung eines Ehegatten oder Lebenspartners

BGH, Urteil vom 18.09.1997 - Aktenzeichen IX ZR 283/96

DRsp Nr. 1997/9017

Sittenwidrigkeit der Bürgschaftsverpflichtung eines Ehegatten oder Lebenspartners

»a) Besteht ein krasses Mißverhältnis zwischen dem Umfang der Haftung und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des bürgenden Ehegatten oder Lebenspartners und läßt sich der Verpflichtungsumfang auch nicht im Hinblick auf den Schutz des Gläubigers vor Vermögensverlagerung vom Hauptschuldner auf den Bürgen rechtfertigen, ist der Bürgschaftsvertrag in der Regel gemäß § 138 Abs. 1 BGB nichtig. b) Hinsichtlich des Risikos, das der Bürge eingeht, ist auch dann vom Nennwert der Bürgschaft auszugehen, wenn der Gläubiger weitere Sicherheiten erhalten, jedoch die Rechte des Bürgen aus § 776 BGB abbedungen und nicht sichergestellt hat, daß der Bürge nur in einem wesentlich niedrigeren Umfang als der vereinbarten Haftungssumme in Anspruch genommen wird. d) In die Beurteilung, ob ein Formularvertrag nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig ist, sind die nach den Bestimmungen des AGB-Gesetzes unwirksamen Abreden einzubeziehen.«

Normenkette:

AGBG §§ 3, 9 ; BGB § 765, § 138 Abs. 1 ;

Tatbestand: