VGH Hessen - Urteil vom 10.12.1991
9 UE 3241/88
Normen:
BSHG § 4 § 15b § 26 ;
Fundstellen:
ESVGH 42, 237
FEVS 42, 426
FamRZ 1992, 1227
HessVGRspr 1992, 44
NVwZ-RR 1992, 636
ZfSH/SGB 1992, 526
info also 1993, 86
Vorinstanzen:
VG Gießen, vom 14.07.1988 - Vorinstanzaktenzeichen IV/3 E 598/87

Sozialhilferecht: Begriff des Härtefalls i.S. von § 26 S. 2 BSHG, Student im Examen

VGH Hessen, Urteil vom 10.12.1991 - Aktenzeichen 9 UE 3241/88

DRsp Nr. 2007/24905

Sozialhilferecht: Begriff des Härtefalls i.S. von § 26 S. 2 BSHG, Student im Examen

»1. Ein besonderer Härtefall im Sinne von § 26 Satz 2 BSHG liegt vor, wenn ein mittelloser Studierender sich in der akuten Phase des Abschlußexamens befindet und ihm deshalb ein Abbruch der Ausbildung nicht zugemutet werden kann. 2. Bei Vorliegen eines besonderen Härtefalles verbleibt dem Sozialhilfeträger in aller Regel kein Ermessensspielraum, ob er Hilfe zum Lebensunterhalt leistet. 3. Es steht im pflichtgemäßen Ermessen des Sozialhilfeträgers, ob Hilfe zum Lebensunterhalt in einem solchen Fall als Darlehen oder als Zuschuß zu gewähren ist.«

Normenkette:

BSHG § 4 § 15b § 26 ;

Tatbestand

Die Beteiligten streiten darüber, ob der Klägerin in der Zeit vom 01. Oktober 1986 bis zum 30. November 1986 Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG) als Zuschuß oder nur als Darlehen zugestanden hat.