BGH - Urteil vom 30.09.2004
I ZR 261/02
Normen:
UWG § 3 § 4 Nr. 11 § 5 ; BRAO § 49b Abs. 1 ; RVG § 4 Abs. 1, 2 ; RVG -VV 2100 zu § 2 Abs. 2 ;
Fundstellen:
AnwBl 2005, 359
BB 2005, 794
BGHReport 2005, 801
BRAK-Mitt 2005, 139
CR 2005, 442
FamRZ 2005, 883
GRUR 2005, 433
K&R 2005, 273
MDR 2005, 1019
MMR 2005, 376
NJW 2005, 1266
VersR 2005, 1708
WM 2005, 706
ZIP 2005, 1048
wrp 2005, 598
Vorinstanzen:
KG, vom 24.05.2002
LG Berlin,

Telekanzlei; Höhe der Anwaltsgebühren bei telefonischer Rechtsberatung; Berechnung eines Minutenpreises

BGH, Urteil vom 30.09.2004 - Aktenzeichen I ZR 261/02

DRsp Nr. 2005/4623

"Telekanzlei"; Höhe der Anwaltsgebühren bei telefonischer Rechtsberatung; Berechnung eines Minutenpreises

»Ein Rechtsanwalt, der für eine telefonische Rechtsberatung einen Minutenpreis vereinbart, verstößt damit nicht notwendig gegen das Verbot der Gebührenunter- oder -überschreitung (im Anschluß an BGHZ 152, 153 - Anwalts-Hotline). Er muß jedoch in der Werbung für die telefonische Rechtsberatung auf nicht selbstverständliche Einschränkungen und Besonderheiten der Berechnung hinweisen (hier: Streitwertgrenze für Minutenpreis; Berechnung des Minutenpreises auch für Gesprächsunterbrechungen zum Zwecke des Recherchierens).«

Normenkette:

UWG § 3 § 4 Nr. 11 § 5 ; BRAO § 49b Abs. 1 ; RVG § 4 Abs. 1, 2 ; RVG -VV 2100 zu § 2 Abs. 2 ;

Tatbestand:

Der Beklagte ist Partner einer als "Telekanzlei" bezeichneten Partnerschaft von Rechtsanwälten. Diese wirbt bundesweit über ihre im Internet abrufbare Homepage für die von ihr unter dem Zeichen "Jucall" angebotene telefonische Rechtsberatung, bei der Interessenten gegen 5 DM pro Beratungsminute eine anwaltliche Rechtsberatung erhalten können.