BVerfG - Urteil vom 28.04.1999
1 BvL 11/94
Normen:
Einigungs-Vertrag Art. 3 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 ; RAnglG § 23 Abs. 1 ; 1. RAV § 6 ; 2. RAV § 8 ; SGB VI § 307b Abs. 1, Abs. 5 ;
Fundstellen:
BVerfGE 100, 138
AuA 1999, 273
AuR 1999, 236
DStR 1999, 1121
EuGRZ 1999, 284
FamRZ 1999, 1341
LKV 1999, 450
NJ 1999, 380
NJW 1999, 2505
SozSich 1999, 378
SozVers 1999, 2490
ZBR 1999, 285
Vorinstanzen:
I BSG - Beschluss vom 30.03.1994 - 4 RA 33/92,
BSG, vom 14.06.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 4 RA 54/94
SG Berlin, vom 30.08.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 22 J 42/91
BSG, vom 25.03.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 4 RA 23/95

Überführung von Ansprüchen und Anwartschaften aus Zusatzversorgungssystemen der Deutschen Demokratischen Republik in die gesetzliche Rentenversicherung des wiedervereinigten Deutschlands

BVerfG, Urteil vom 28.04.1999 - Aktenzeichen 1 BvL 11/94 - Aktenzeichen 1 BvL 33/95 - Aktenzeichen 1 BvR 1560/97

DRsp Nr. 1999/6502

Überführung von Ansprüchen und Anwartschaften aus Zusatzversorgungssystemen der Deutschen Demokratischen Republik in die gesetzliche Rentenversicherung des wiedervereinigten Deutschlands

1. Die durch § 7 Abs. 1 Satz 1 AAÜG (in Verbindung mit Anlage 6) für Angehörige des Sonderversorgungssystems des Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit vorgenommene Begrenzung der berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgelte oder Arbeitseinkommen auf 70 vom Hundert des jeweiligen Durchschnittsentgelts im Beitrittsgebiet ist mit Art. 3 Abs. 1 und Art. 14 GG nicht vereinbar und nichtig, soweit für die Rentenberechnung das zugrunde zu legende Arbeitsentgelt oder Arbeitseinkommen unter das jeweilige Durchschnittsentgelt im Beitrittsgebiet abgesenkt wird. 2. Die Vorschrift des § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AAÜG über die Begrenzung von Zahlbeträgen der Leistungen des Sonderversorgungssystems des Ministeriums für Staatäsicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit auf 802 DM monatlich bei Versichertenrenten verstößt gegen Art. 14 GG und ist nichtig.