BVerfG - Beschluss vom 11.07.2006
1 BvR 293/05
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 ; AsylbLG § 7 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 116, 229
DVBl 2007, 123
FamRZ 2006, 1824
JZ 2007, 836
JuS 2007, 573
NVwZ 2007, 436
Vorinstanzen:
BVerwG, vom 02.12.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 5 B 108.04
VGH Baden-Württemberg, vom 01.09.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 7 S 818/02
VG Sigmaringen, vom 28.02.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 1560/00

Verfassungsmäßigkeit der Ausgestaltung der Alimentierung von Asylbewerbern; Anrechnung von Schmerzensgeld

BVerfG, Beschluss vom 11.07.2006 - Aktenzeichen 1 BvR 293/05

DRsp Nr. 2007/573

Verfassungsmäßigkeit der Ausgestaltung der Alimentierung von Asylbewerbern; Anrechnung von Schmerzensgeld

»Es ist mit dem Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar, dass Asylbewerber auf Grund von § 7 Abs. 1 Satz 1 des Asylbewerberleistungsgesetzes Schmerzensgeld nach § 253 Abs. 2 BGB für ihren Lebensunterhalt einsetzen müssen, bevor sie staatliche Leistungen erhalten.«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 ; AsylbLG § 7 Abs. 1 ;

Gründe:

A. Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Frage, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, dass Asylbewerber Schmerzensgeld als Einkommen oder Vermögen zur Unterhaltssicherung einzusetzen haben, bevor sie Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.