BVerfG - Beschluß vom 08.03.1983
1 BvL 21/80
Normen:
AFG § 111 Abs. 2 S. 2 Nr. 1 Buchstabe a ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 63, 255
BB 1983, 1102
DAVorm 1983, 660
DÖV 1983, 782
FamRZ 1983, 788
Information StW 1984, 239
NJW 1983, 1899
WM 1983, 670
ZfSH/SGB 1983, 264
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen, vom 25.03.1980 - Vorinstanzaktenzeichen L 7 Ar 305/77

Verfassungsmäßigkeit des § 111 Abs. 2 S. 2 Nr. 1 Buchstabe a AFG

BVerfG, Beschluß vom 08.03.1983 - Aktenzeichen 1 BvL 21/80

DRsp Nr. 1996/6624

Verfassungsmäßigkeit des § 111 Abs. 2 S. 2 Nr. 1 Buchstabe a AFG

»Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, wenn bei der Bemessung des Arbeitslosengeldes für einen nicht verheirateten Arbeitnehmer seine Unterhaltsverpflichtung gegenüber einem nicht in seinem Haushalt lebenden Kind unberücksichtigt bleibt.«

Normenkette:

AFG § 111 Abs. 2 S. 2 Nr. 1 Buchstabe a ; GG Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

A.

Gegenstand des Verfahrens ist die Frage, ob es verfassungsrechtlich geboten ist, das Arbeitslosengeld eines nicht. verheirateten Arbeitnehmers deswegen höher zu bemessen, weil er einem nicht in seinem Haushalt lebenden Kind gegenüber unterhaltspflichtig ist.

I.

1. Zur Höhe des Arbeitslosengeldes bestimmt das Arbeitsförderungsgesetz (AFG) vom 25. Juni 1969 (BGBl. I S. 582) in der für die Beurteilung des Ausgangsfalles maßgeblichen, ab 1. Januar 1976 geltenden Fassung des Art. 1 § 1 Nr. 27 des Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur im Geltungsbereich des Arbeitsförderungs- und des Bundesversorgungsgesetzes (HStruktG-AFG) vom 18. Dezember 1975 (BGBl. I S. 3113):

§ 111 AFG

(1) Das Arbeitslosengeld beträgt 68 vom Hundert des um die gesetzlichen Abzüge, die bei Arbeitnehmern gewöhnlich anfallen, verminderten Arbeitsentgelts (§ 112).