BVerfG - Beschluß vom 10.05.1983
1 BvR 820/79
Normen:
AV § 32 Abs. 2 § 34 § 49 ; 21. RAG 21 Art. 1 § 1 § 2 Art. 2 § 5 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 S. 1 Art. 20 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BVerfGE 64, 87
BB 1984, 66
DÖV 1983, 782
DVBl 1983, 836
EuGRZ 1984, 111
FamRZ 1983, 790
JuS 1983, 972
JZ 1983, 752
NJW 1983, 2433
NVwZ 1983, 667
SGb 1984, 407
SozVers 1983, 242
WM 1983, 816
ZfSH/SGB 1983, 455

Verfassungsmäßigkeit des 21. Rentenanpassungsgesetzes

BVerfG, Beschluß vom 10.05.1983 - Aktenzeichen 1 BvR 820/79

DRsp Nr. 1996/6631

Verfassungsmäßigkeit des 21. Rentenanpassungsgesetzes

»Die Vorschriften des Einundzwanzigsten Rentenanpassungsgesetzes über die Anpassung der Bestandsrenten verstoßen auch dann nicht gegen die Verfassung, wenn unterstellt wird, die Rentenanpassung werde vom Schutz des Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG umfaßt.«

Normenkette:

AV § 32 Abs. 2 § 34 § 49 ; 21. RAG 21 Art. 1 § 1 § 2 Art. 2 § 5 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 S. 1 Art. 20 Abs. 3 ;

Gründe:

A.

Gegenstand der Verfassungsbeschwerde sind die Bestimmungen des Einundzwanzigsten Rentenanpassungsgesetzes vom 25. Juli 1978, nach denen Bestandsrenten seit 1979 erst zum 1. Januar jeden Jahres und in den Jahren 1979 bis 1981 nur mit jeweils 4,5 v. H., 4 v. H. und 4 v. H. angepaßt worden sind.

I.

Bis zur Rentenreform im Jahre 1957 war der Rentenversicherung eine in periodischen Abständen erfolgende Anpassung der Renten an die Entwicklung der Löhne und Gehälter fremd. Die dynamische Rente ist durch die Rentenversicherungs-Neuregelungsgesetze des Jahres 1957 eingeführt worden (vgl. BVerfGE 36, 73 (83)). Sie soll den Rentnern den während ihres versicherten Arbeitslebens erreichten Lebensstandard erhalten. Das wird für die Zugangsrenten durch die Aktualität der Rentenfestsetzung, für die Bestandsrenten durch ihre regelmäßige Anpassung erreicht.