BVerfG - Beschluss vom 18.07.2006
1 BvL 1/04
Normen:
TSG § 1 Abs. 1 Nr. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 116, 243
DVBl 2007, 115
FGPrax 2007, 22
FamRZ 2006, 1818
FamRZ 2007, 271
IPRax 2007, 217
JZ 2007, 409
JuS 2007, 672
NJW 2007, 900
NVwZ 2007, 1044
Vorinstanzen:
I. BayObLG - 1Z BR 52/03 - 8.12.2003 II. OLG Frankfurt/M. - 20 W 452/02) - 12.11.2004,

Verfassungsmäßigkeit des Namensrechts ausländischer Transsexueller

BVerfG, Beschluss vom 18.07.2006 - Aktenzeichen 1 BvL 1/04 - Aktenzeichen 1 BvL 12/04

DRsp Nr. 2007/572

Verfassungsmäßigkeit des Namensrechts ausländischer Transsexueller

»§ 1 Abs. 1 Nr. 1 des Transsexuellengesetzes verstößt gegen das Gleichbehandlungsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG) in Verbindung mit dem Grundrecht auf Schutz der Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG), soweit er ausländische Transsexuelle, die sich rechtmäßig und nicht nur vorübergehend in Deutschland aufhalten, von der Antragsberechtigung zur Änderung des Vornamens und zur Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit nach § 8 Abs. 1 Nr. 1 TSG ausnimmt, sofern deren Heimatrecht vergleichbare Regelungen nicht kennt.«

Normenkette:

TSG § 1 Abs. 1 Nr. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

A. Die Vorlageverfahren betreffen den Ausschluss transsexueller Ausländer von der nach dem Transsexuellengesetz eröffneten Möglichkeit, ihren Vornamen zu ändern oder die geänderte Geschlechtszugehörigkeit feststellen zu lassen, und zwar auch dann, wenn ihr Heimatrecht eine solche Möglichkeit nicht vorsieht.