BVerfG - Beschluß vom 03.07.1998
1 BvR 434/98
Normen:
BGB § 138 § 2253 § 2254 § 2255 ; GG Art. 14 Abs. 1 ; HeimG § 14 ;
Fundstellen:
DNotI-Report 1998, 176
DNotZ 1999, 56
EzFamR GG Art. 14 Nr. 10
FamRZ 1998, 1498
LM GrundG Art. 14 (Ba) Nr. 84d
NJW 1998, 2964
NJWE-FER 1998, 254
Rpfleger 1998, 516
VersR 1998, 1245
ZEV 1998, 312
Vorinstanzen:
AG Buxtehude, vom 24.01.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 9 VI 3/95
LG Stade, vom 21.07.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 9 T 86/97
OLG Celle, vom 22.01.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 22 W 74/97

Verfassungsmäßigkeit des Testierverbots in § 14 HeimG

BVerfG, Beschluß vom 03.07.1998 - Aktenzeichen 1 BvR 434/98

DRsp Nr. 1998/17094

Verfassungsmäßigkeit des Testierverbots in § 14 HeimG

Das Testierverbot des § 14 HeimG stellt eine verhältnismäßige Begrenzung der Testierfreiheit dar.

Normenkette:

BGB § 138 § 2253 § 2254 § 2255 ; GG Art. 14 Abs. 1 ; HeimG § 14 ;

Gründe:

I. Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Frage der Verfassungsmäßigkeit des in § 14 des Heimgesetzes (HeimG a.F.) vom 7. August 1974 (BGBl I S. 1873) enthaltenen Testierverbots.

1. Die Beschwerdeführerin betrieb mit Unterstützung des Beschwerdeführers eine Hotelpension, in der sie über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren auf Dauer mindestens drei alte und pflegebedürftige Menschen betreute. Dafür erhielt sie von ihren Pflegegästen monatlich 5.000 DM. Mit Wissen der Beschwerdeführer errichtete einer ihrer Pflegegäste im Jahre 1988 ein handschriftliches Testament, in dem er die Beschwerdeführer zu ihren Erben einsetzte. Nach dem Tod der Erblasserin beantragten die Beschwerdeführer die Erteilung eines Erbscheins.