BVerfG - Urteil vom 24.01.1962
1 BvL 32/57
Normen:
EStG; GG Art. 6 Abs. 1 ; GewStG § 7 § 8 Nr. 5 (in der Fassung vom 21. Dezember 1954 - BGBl. I S. 473) ;
Fundstellen:
BVerfGE 13, 290
AP Nr. 74 zu Art. 3 GG
AP Nr. 10 zu Art. 6 Abs. 1 Ehe und Familie
BayVBl 1962, 111
BB 1962, 123
BStBl I 1962, 492
DÖV 1962, 140
DVBl 1962, 176
JuS 1963, 14
MDR 1962, 275
NJW 1962, 437
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 05.11.1957 - Vorinstanzaktenzeichen II 361/57

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die steuerliche Behandlung von Ehegattenarbeitsverhältnissen

BVerfG, Urteil vom 24.01.1962 - Aktenzeichen 1 BvL 32/57

DRsp Nr. 1996/7525

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die steuerliche Behandlung von Ehegattenarbeitsverhältnissen

»1. Nur natürliche Personen können aus Art. 6 Abs. 1 GG ein Grundrecht herleiten.2. Ehegatten-Arbeitsverhältnisse dürfen wegen Besonderheiten, die nicht auf wirtschaftlichem Gebiet liegen, steuerrechtlich nicht ungünstiger als vergleichbare Arbeitsverhältnisse sonstiger Personen behandelt werden.«

Normenkette:

EStG; GG Art. 6 Abs. 1 ; GewStG § 7 § 8 Nr. 5 (in der Fassung vom 21. Dezember 1954 - BGBl. I S. 473) ;

Gründe:

A.

Die Feststellung des Gewerbeertrags als der wesentlichsten Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer geht von dem Gewinn des Gewerbebetriebs aus, wie er nach den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes (EStG) oder des Körperschaftsteuergesetzes (KStG) ermittelt worden ist (§ 7 Gewerbesteuergesetz - GewStG). Doch sind in § 8 GewStG gewisse Hinzurechnungen und in § 9 gewisse Kürzungen dieses Gewinns angeordnet. So werden nach § 8 Ziff. 5 GewStG dem Gewinn aus Gewerbebetrieb u. a. wieder hinzugerechnet:

Gehälter und sonstige Vergütungen jeder Art, die für eine Beschäftigung des Ehegatten des Unternehmers oder Mitunternehmers im Betrieb gewährt worden sind.

B.