BVerfG - Beschluß vom 10.11.1998
2 BvL 42/93
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ; EStG § 32 ;
Fundstellen:
AuR 1999, 61
BStBl II 1999, 174
BVerfGE 99, 246
DB 1999, 186
DStRE 1999, 90
DStZ 1999, 223
DVBl 1999, 389
EuGRZ 1999, 81
EzFamR GG Art. 6 Nr. 48
FR 1999, 139
FamRZ 1999, 291
FuR 1999, 123
HFR 1999, 218
Information StW 1999, 189
JZ 1999, 721
NJW 1999, 561
NJWE-FER 1999, 101
StE 1999, 66
UPR 1999, 233
WM 1999, 238
ZBR 1999, 141
ZBR 1999, 178
ZfJ 1999, 116
ZfJ 1999, 446
ZfPR 1999, 58
Vorinstanzen:
BFH, vom 16.07.1993 - Vorinstanzaktenzeichen III R 206/90

Verfassungswidigkeit der Kinderfreibetragsregelung für ein Kind im Veranlagungszeitraum 1987

BVerfG, Beschluß vom 10.11.1998 - Aktenzeichen 2 BvL 42/93

DRsp Nr. 1999/2215

Verfassungswidigkeit der Kinderfreibetragsregelung für ein Kind im Veranlagungszeitraum 1987

»Art. 6 Abs. 1 GG gebietet, bei der Besteuerung einer Familie das Existenzminimum sämtlicher Familienmitglieder steuerfrei zu belassen: a) Dabei bildet das sozialhilferechtlich definierte Existenzminimum die Grenze für das einkommensteuerliche Existenzminimum, die über-, aber nicht unterschritten werden darf. b) Das einkommensteuerliche Existenzminimum ist für alle Steuerpflichtigen - unabhängig von ihrem individuellen Grenzsteuersatz - in voller Höhe von der Einkommensteuer freizustellen. c) Der Wohnbedarf ist nicht nach der Pro-Kopf-Methode, sondern nach dem Mehrbedarf zu ermitteln.«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ; EStG § 32 ;

Gründe:

A.

Die Vorlage betrifft die Frage, ob die durch Kindergeld und einkommensteuerliche Kinderfreibeträge gewährte Entlastung des Unterhalts für ein Kind im Veranlagungszeitraum 1987 den verfassungsrechtlichen Anforderungen entspricht, wie sie insbesondere in den Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichts vom 29. Mai 1990 (BVerfGE 82, 60) und vom 12. Juni 1990 (BVerfGE 82, 198) dargestellt worden sind.

I.