BVerfG - Beschluß vom 18.11.1986
1 BvR 1365/84
Normen:
BGB § 1600a Satz 1 § 1600n Abs. 2 § 1934c Abs. 1 Satz 1 ; GG Art. 6 Abs. 5 ; NEhelG Art. 1 Nr. 88 ;
Fundstellen:
BVerfGE 74, 33
AgrarR 1987, 162
DAVorm 1987, 244
DNotZ 1987, 312
DRsp I(170)67a-b
EuGRZ 1987, 121
FamRZ 1987, 346
JuS 1987, 569
MDR 1987, 465
NJW 1987, 1007
NJW-RR 1987, 514
Rpfleger 1987, 202
ZfSH/SGB 1987, 266
Vorinstanzen:
AG Gütersloh, vom 19.01.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 7 VI 186/79
LG Bielefeld, vom 02.04.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 3 T 280/84
OLG Hamm, vom 10.09.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 15 W 261/84

Verfassungswidrigkeit des § 1934c Abs. 1 Satz 1 BGB

BVerfG, Beschluß vom 18.11.1986 - Aktenzeichen 1 BvR 1365/84

DRsp Nr. 1992/262

Verfassungswidrigkeit des § 1934c Abs. 1 Satz 1 BGB

»Es ist mit Art. 6 Abs. 5 GG unvereinbar, daß einem nichtehelichen Kind ein gesetzliches Erbrecht oder ein Erbersatzanspruch nach seinem Vater nur zusteht, wenn bei dessen Tod die Vaterschaft anerkannt, rechtskräftig festgestellt oder das gerichtliche Verfahren zur Feststellung der Vaterschaft anhängig war (§ 1934c Abs. 1 Satz 1 BGB).«

Normenkette:

BGB § 1600a Satz 1 § 1600n Abs. 2 § 1934c Abs. 1 Satz 1 ; GG Art. 6 Abs. 5 ; NEhelG Art. 1 Nr. 88 ;

Gründe:

A.

Das Verfahren betrifft die Frage, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, daß nach § 1934 c Abs. 1 Satz 1 BGB einem nichtehelichen Kind ein gesetzliches Erbrecht oder ein Erbersatzanspruch nach seinem Vater nur zusteht, wenn beim Tode des Vaters die Vaterschaft anerkannt oder rechtskräftig festgestellt oder das gerichtliche Verfahren zur Feststellung der Vaterschaft bereits zur Zeit des Erbfalls anhängig war.

I.