BVerfG - Urteil vom 24.06.1997
1 BvR 2306/96; 1 BvR 2314/96
Normen:
BaySchwHEG Art. 3 Abs. 1 S. 3 Nr. 2 1. Hs, 5 Abs. 1 2. Hs., Abs. 2 S. 1 ; GG Art. 12 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 96, 120
ArztR 1997, 201
EuGRZ 1997, 264
EzFamR GG Art. 12 Nr. 1
FamRZ 1997, 997
MedR 1997, 415
NJW 1997, 2443
NVwZ 1997, 989
ZfSH/SGB 1998, 282

Verfassungswidrigkeit des Bayerischen Schwangerenhilfeergänzungsgesetzes

BVerfG, Urteil vom 24.06.1997 - Aktenzeichen 1 BvR 2306/96; 1 BvR 2314/96

DRsp Nr. 1997/5221

Verfassungswidrigkeit des Bayerischen Schwangerenhilfeergänzungsgesetzes

1. Erlaß einer einstweiligen Anordnung, mit der einzelne Regelungen des bayerischen Gesetzes über ergänzende Regelungen zum Schwangerschaftskonfliktgesetz und zur Ausführung des Gesetzes zur Hilfe für Frauen bei Schwangerschaftsabbrüchen in besonderen Fällen (Bayerisches Schwangerenhilfeergänzungsgesetz - BaySchwHEG) vom 9. August 1996 (BayGVBl S. 328) vorläufig ausgesetzt werden, aufgrund einer Güterabwägung.2. Ergeht eine einstweilige Anordnung nicht, hat die Verfassungsbeschwerde aber später Erfolg, können die Beschwerdeführer ihren Beruf als auf Schwangerschaftsabbrüche spezialisierte Gynäkologen nicht weiter ausüben. Dennoch wäre der Schutz ungeborenen Lebens nicht umfassend im Sinne der gesetzlichen Regelung gewährleistet, da entgegen dem gesetzlichen Leitbild wegen der geringen Zahl von Ärzten, die eine Erlaubnis beantragt haben, nicht überall ortsnah ein zum Schwangerschaftsabbruch bereiter Arzt zur Verfügung steht.

Normenkette:

BaySchwHEG Art. 3 Abs. 1 S. 3 Nr. 2 1. Hs, 5 Abs. 1 2. Hs., Abs. 2 S. 1 ; GG Art. 12 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 ;

Gründe:

I.