BVerfG - Beschluß vom 18.11.2003
1 BvR 302/96
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1 Art. 6 Abs. 4 Art. 3 Abs. 2 ;
Fundstellen:
AuA 2004, 48
AuR 2004, 25
BVerfGE 108, 64
BVerfGE 109, 64
DB 2003, 2788
FamRZ 2004, 354
JZ 2004, 354
JuS 2004, 336
NJW 2004, 146
NVwZ 2004, 471
NZA 2004, 33
Vorinstanzen:
BAG, vom 01.11.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 5 AZR 273/94
LAG München, vom 16.12.1993 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 943/92
ArbG München, vom 22.10.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Ca 4112/92

Verpflichtung des Arbeitgebers zur Zahlung eines Zuschusses zum Mutterschaftsgeld

BVerfG, Beschluß vom 18.11.2003 - Aktenzeichen 1 BvR 302/96

DRsp Nr. 2003/15705

Verpflichtung des Arbeitgebers zur Zahlung eines Zuschusses zum Mutterschaftsgeld

»1. Die gesetzliche Verpflichtung des Arbeitgebers zur Zahlung eines Zuschusses zum Mutterschaftsgeld ist an der Berufsfreiheit des Art. 12 Abs. 1 GG zu messen (Abweichung von BVerfGE 37, 121 [131]).2. Art. 6 Abs. 4 GG begründet keine verfassungsrechtliche Pflicht des Staates, die Kosten des Mutterschutzes allein zu tragen.3. Der Gesetzgeber kann im Rahmen seines Gestaltungsermessens entscheiden, wie er dem Gebot des Art. 3 Abs. 2 GG nachkommt. Legt der Gesetzgeber in Erfüllung seines Schutzauftrags zugunsten der Mutter dem Arbeitgeber Lasten auf, ist durch geeignete Regelungen im Rahmen des Möglichen der Gefahr zu begegnen, dass sich Schutzvorschriften auf Arbeitnehmerinnen faktisch diskriminierend auswirken.«

Normenkette:

GG Art. 12 Abs. 1 Art. 6 Abs. 4 Art. 3 Abs. 2 ;

Gründe:

A. Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Verfassungsmäßigkeit des vom Arbeitgeber zu zahlenden Zuschusses zum Mutterschaftsgeld.