BGH - Urteil vom 01.03.2006
XII ZR 210/04
Normen:
PO § 640 Abs. 2 Nr. 2 § 355 Abs. 2 § 372a § 387 (analog) ; BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 1 § 1600b Abs. 1 S. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 1 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BGHReport 2006, 785
BGHZ 166, 283
FamRZ 2006, 686
FuR 2006, 270
MDR 2006, 1171
NJ 2006, 370
NJW 2006, 1657
Vorinstanzen:
OLG Dresden- 21 UF 70/04 - 30.9.2004,
AG Grimma, vom 18.12.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 2 F 443/03

Verwertbarkeit eines aufgrund einer heimlich eingeholten DNA-Analyse eingeholten gerichtlichen Abstammungsgutachtens

BGH, Urteil vom 01.03.2006 - Aktenzeichen XII ZR 210/04

DRsp Nr. 2006/10827

Verwertbarkeit eines aufgrund einer heimlich eingeholten DNA-Analyse eingeholten gerichtlichen Abstammungsgutachtens

»a) Zur Verwertbarkeit eines gerichtlichen Abstammungsgutachtens, das nicht hätte eingeholt werden dürfen, weil die Anfechtung der Vaterschaft auf eine heimlich eingeholte DNA-Analyse gestützt war (Fortführung der Senatsurteile BGHZ 162, 1 und vom 12. Januar 2005 - XII ZR 60/03 - FamRZ 2005, 342 ff.).b) Zu den prozessualen Möglichkeiten des Kindes, die Rechtmäßigkeit einer solchen Beweisanordnung durch Zwischenurteil klären zu lassen.«

Normenkette:

PO § 640 Abs. 2 Nr. 2 § 355 Abs. 2 § 372a § 387 (analog) ; BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 1 § 1600b Abs. 1 S. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 1 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Mit Urkunde vom 11. Januar 1996 erkannte der Kläger an, Vater des am 25. Januar 1995 geborenen Beklagten zu sein. Er schloss mit dessen Mutter am 18. Januar 1996 die Ehe, deren Scheidung er inzwischen begehrt und aus der zwei weitere Kinder hervorgegangen sind.

Mit der vorliegenden, am 3. Juli 2003 bei Gericht eingegangenen und am 25. August 2003 zugestellten Vaterschaftsanfechtungsklage begehrt der Kläger festzustellen, dass er nicht der Vater des Beklagten sei.