BGH - Beschluss vom 09.06.2021
XII ZB 416/19
Normen:
AUG § 46; HUÜ (2007) Art. 56 Abs. 1; HUÜ (2007) Art. 56 Abs. 3;
Fundstellen:
FamRB 2021, 443
FamRZ 2021, 1647
FuR 2021, 671
MDR 2021, 1320
MDR 2021, 1352
NJW 2021, 3601
Vorinstanzen:
AG Frankfurt/Main, vom 27.11.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 460 F 9238/17
OLG Frankfurt/Main, vom 12.08.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 8 UF 128/19

Vollstreckbarerklärung einer von einem Gericht in Florida erlassenen Entscheidung über Kindesunterhalt

BGH, Beschluss vom 09.06.2021 - Aktenzeichen XII ZB 416/19

DRsp Nr. 2021/13222

Vollstreckbarerklärung einer von einem Gericht in Florida erlassenen Entscheidung über Kindesunterhalt

1. Nach Art. 23 Abs. 7 lit. a i.V.m. Art. 22 lit. e Nr. i HUÜ 2007 kann die Anerkennung und Vollstreckung der Entscheidung in den Fällen, in denen der Antragsgegner im Verfahren im Ursprungsstaat weder erschienen noch vertreten worden ist, dann verweigert werden, wenn er, sofern das Recht des Ursprungsstaats eine Benachrichtigung vom Verfahren vorsieht, nicht ordnungsgemäß vom Verfahren benachrichtigt worden ist und nicht Gelegenheit hatte, gehört zu werden.2. Nach Art. 22 lit. e Nr. i HUÜ 2007 kommt es nicht auf die formal ordnungsgemäße Zustellung der Benachrichtigung vom Verfahren an, sondern auf die tatsächliche Wahrung der Verteidigungsrechte.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 8. Senats für Familiensachen des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 12. August 2019 wird auf Kosten der Antragstellerin zurückgewiesen.

Wert: bis 65.000 €

Normenkette:

AUG § 46; HUÜ (2007) Art. 56 Abs. 1; HUÜ (2007) Art. 56 Abs. 3;

Gründe

I.

Die Beteiligten streiten über die Vollstreckbarerklärung einer von einem Gericht in Florida erlassenen Entscheidung über Kindesunterhalt.