BGH - Urteil vom 17.10.2007
XII ZR 96/05
Normen:
BGB § 138 § 1408 ;
Fundstellen:
BGHReport 2008, 291
DNotZ 2008, 459
FamRB 2008, 133
FamRZ 2008, 386
FuR 2008, 235
JuS 2008, 469
MDR 2008, 324
NJW 2008, 1076
NotBZ 2008, 114
Vorinstanzen:
OLG Düsseldorf, vom 31.05.2005 - Vorinstanzaktenzeichen II-1 UF 71/05
AG Wuppertal, vom 28.01.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 68 F 268/03

Wirksamkeit des ehevertraglichen Verzichts auf Zugewinnausgleich

BGH, Urteil vom 17.10.2007 - Aktenzeichen XII ZR 96/05

DRsp Nr. 2008/1067

Wirksamkeit des ehevertraglichen Verzichts auf Zugewinnausgleich

»Ein ehevertraglicher Verzicht auf Zugewinnausgleich ist nicht schon deshalb unwirksam (§ 138 BGB), weil ein Ehegatte - entsprechend den gemeinsamen Vorstellungen der Ehegatten bei Vertragsschluss - in der Ehe einer selbständigen Erwerbstätigkeit nachgegangen ist und deshalb kein im Versorgungsausgleich auszugleichendes Versorgungsvermögen erworben hat.«

Normenkette:

BGB § 138 § 1408 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten im Rahmen des Scheidungsverfahrens um Zugewinnausgleich und hier insbesondere um die Wirksamkeit eines Ehevertrages.

Die Parteien studierten in W., die Antragsgegnerin (geb. 1960; im Folgenden: Ehefrau) für das Lehramt in der Sekundarstufe II, der Antragsteller (geb. 1963, im Folgenden: Ehemann) Betriebswirtschafslehre. Beide Parteien brachen ihr Studium ab, die Ehefrau 1987, der Ehemann zwischen 1992 und 1994. Nachdem sie sich 1990 kennen gelernt hatten und die Ehefrau 1994 schwanger wurde, schlossen sie auf Wunsch des Ehemannes am 5. Januar 1995 einen Ehevertrag, dessen wesentlicher Inhalt lautet: