BGH - Urteil vom 24.02.1994
IX ZR 93/93
Normen:
BGB §§ 765, 138, 1618a ;
Fundstellen:
BB 1994, 810
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Bürgschaft 7
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Bürgschaft 8
BGHR BGB § 1618a, Rücksichtnahme 1
BGHZ 125, 206
DRsp I(111)207a-b
DZWIR 1994, 420
EzFamR BGB § 1618a Nr. 2
FamRZ 1994, 688
FuR 1994, 167
JZ 1994, 905
JuS 1994, 707
KTS 1994, 374
MDR 1993, 573
MDR 1994, 573
NJW 1994, 1278
WM 1994, 676
ZIP 1994, 520
ZfBR 1994, 170
Vorinstanzen:
OLG Koblenz,
LG Mainz,

Wirksamkeit einer von Kindern zu Gunsten der Eltern geleisteten Bürgschaft

BGH, Urteil vom 24.02.1994 - Aktenzeichen IX ZR 93/93

DRsp Nr. 1994/1048

Wirksamkeit einer von Kindern zu Gunsten der Eltern geleisteten Bürgschaft

»a) Eine Bürgschaft kann schon deshalb nichtig sein, weil ein besonders grobes Mißverhältnis zwischen dem Verpflichtungsumfang und der Leistungsfähigkeit des Bürgen besteht und dieser aus Geschäftsunerfahrenheit ohne wesentliches Eigeninteresse gehandelt hat. b) Veranlassen Eltern hauptsächlich aus eigenem Interesse ihre geschäftsunerfahrenen Kinder, eine Bürgschaft zu leisten, die deren voraussichtliche finanzielle Leistungsfähigkeit bei weitem übersteigt, so verletzen die Eltern in der Regel ihre familienrechtliche Pflicht zur Rücksichtnahme (§ 1618 a BGB) und handeln wider die guten Sitten. Hat die Gläubigerbank ein solches Handeln der Eltern gekannt oder grob fahrlässig außer acht gelassen, kann die Bürgschaft nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig sein.«

Normenkette:

BGB §§ 765, 138, 1618a ;

Tatbestand: