BAG - Urteil vom 21.02.1991
2 AZR 449/90
Normen:
BGB § 119 Abs. 2, §§ 123, 133, 144, §§ 611a, 626; TSG §§ 1, 5, 8, 10 ; ZPO §§ 556, 563 ;
Fundstellen:
AP Nr. 35 zu § 123 BGB
BB 1991, 2014
DB 1991, 1934
EzA § 123 BGB Nr. 35
NJW 1991, 2723
NZA 1991, 719
Vorinstanzen:
ArbG Berlin, vom 28.03.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 35 Ca 37/90
LAG Berlin, vom 27.07.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 45/90

Anfechtung des Arbeitsvertrages - arglistige Täuschung

BAG, Urteil vom 21.02.1991 - Aktenzeichen 2 AZR 449/90

DRsp Nr. 1996/16042

Anfechtung des Arbeitsvertrages - arglistige Täuschung

»Gibt eine transsexuelle Person, deren Geschlechtsumwandlung nach §§ 8, 10 TSG noch nicht erfolgt ist, bei Einstellungsverhandlungen ihr wahres Geschlecht ungefragt nicht an, so liegt darin im Hinblick auf den Schutzzweck des Transsexuellengesetzes keine rechtswidrige arglistige Täuschung (§ 123 BGB). Es kann jedoch eine Anfechtung wegen Irrtums über eine verkehrswesentliche Eigenschaft der Person (§ 119 Abs. 2 BGB) in Betracht kommen.«

Normenkette:

BGB § 119 Abs. 2, §§ 123, 133, 144, §§ 611a, 626; TSG §§ 1, 5, 8, 10 ; ZPO §§ 556, 563 ;

Tatbestand:

Die Klägerin war seit dem 2. Oktober 1989 aufgrund schriftlichen Vertrages vom 18. Oktober 1989 als Arzthelferin für den Beklagten zu einem Monatsgehalt von 2.150,-- DM brutto tätig. Die Kündigungsfrist war mit einem Monat zum Monatsende vereinbart.