LG München II - Beschluß vom 08.04.1994
6 T 7714/93
Normen:
DDR: ZGB § 403 Abs. 2 ; EGBGB Art. 3 Abs. 3, Art. 25 Abs. 1, Art. 235 § 1, Art. 236 § 1, Art. 231 § 7 ;
Fundstellen:
ErbPrax 1995, 18

LG München II - Beschluß vom 08.04.1994 (6 T 7714/93) - DRsp Nr. 1995/10396

LG München II, Beschluß vom 08.04.1994 - Aktenzeichen 6 T 7714/93

DRsp Nr. 1995/10396

»Eine nach § 403 DDR-ZGB unwirksame, vor einem bundesdeutschen Notar abgegebene Erbausschlagungserklärung wird durch Art. 231 § 7 Abs. 1 EGBGB auch insoweit geheilt, als sie entgegen § 403 Abs. 2 Satz 1 DDR-ZGB nie einem Staatlichen Notariat der DDR zugegangen ist.«

Normenkette:

DDR: ZGB § 403 Abs. 2 ; EGBGB Art. 3 Abs. 3, Art. 25 Abs. 1, Art. 235 § 1, Art. 236 § 1, Art. 231 § 7 ;

Hinweise:

Hinweise von Adlerstein:

Die Entscheidung behandelt die für die Praxis wichtige Frage des Umfanges, in welchem Art. 231 § 7 Abs. 1 EGBGB Handlungen heilt, welche von bundesdeutschen Notaren in ursprünglicher Unzuständigkeit in Angelegenheiten vorgenommen wurden, die dem Recht der ehemaligen DDR unterstanden.

Es mag hinnehmbar sein, daß das Gericht noch auf dem Boden des Wortlauts der Heilungsvorschrift nicht nur Verträge, sondern auch einseitige Gestaltungsrechte, die formwidrig vorgenommen wurden, in Art. 231 § 7 Abs. 1 EGBGB einbezieht.