OLG Zweibrücken - Beschluss vom 21.12.2006
5 UF 190/06
Normen:
BGB § 1638 Abs. 3 ; BGB § 1640 ; BGB § 1643 ; BGB § 1909 Abs. 1 ; BGB § 2215 ; BGB § 2216 ; BGB § 2218 ;
Fundstellen:
FamRZ 2007, 1836
NotBZ 2007, 185
OLGReport-Zweibrücken 2007, 199
Rpfleger 2007, 265
ZEV 2007, 333
Vorinstanzen:
AG Kaiserslautern, vom 04.10.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 7 F 991/06

Anordnung einer Ergänzungspflegschaft bei Doppelstellung als Testamentsvollstrecker und gesetzlicher Vertreter des Erben?

OLG Zweibrücken, Beschluss vom 21.12.2006 - Aktenzeichen 5 UF 190/06

DRsp Nr. 2007/2011

Anordnung einer Ergänzungspflegschaft bei Doppelstellung als Testamentsvollstrecker und gesetzlicher Vertreter des Erben?

»1. Die Eltern sind die natürlichen Verwalter der Vermögensinteressen ihrer minderjährigen Kinder.2. Die Wahrnehmung der Aufgaben als alleiniger gesetzlicher Vertreter des minderjährigen erbenden Kindes und Testamentsvollstrecker in einer Person begründet deshalb für sich allein keinen Interessengegensatz, der ohne konkreten Anlass die Anordnung einer Ergänzungspflegschaft erfordert (a.A. OLG Nürnberg, FamRZ 2002, 272; OLG Hamm, FamRZ 1993, 1122).«

Normenkette:

BGB § 1638 Abs. 3 ; BGB § 1640 ; BGB § 1643 ; BGB § 1909 Abs. 1 ; BGB § 2215 ; BGB § 2216 ; BGB § 2218 ;

Entscheidungsgründe:

I.

Der Betroffene L... K... wurde durch notarielles Testament vom 14. Mai 2001 (Notar ..., Urkunden Nr. .../2001) als Alleinerbe seines Großvaters H... B... eingesetzt, zugleich seine Mutter, die weiter Beteiligte zu 1, von der Verwaltung des ererbten Vermögens ausgeschlossen (§ 6 des notariellen Testaments) und Testamentsvollstreckung zum Vollzug zahlreicher Vermächtnisse und Auflagen angeordnet. Zum Testamentsvollstrecker wurde der weiter Beteiligte zu 2, der Vater von L..., bestimmt.