BGH - Urteil vom 24.06.1998
IV ZR 159/97
Normen:
BGB § 2351 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 2351 Tod 1
BGHZ 139, 116
DB 1998, 2113
DNotZ 1998, 836
DRsp I(174)323b
DRsp-ROM Nr. 1998/16542
FamRZ 1998, 1293
JZ 1999, 146
JuS 1999, 82
MDR 1998, 1229
MDR 1998, 1481
NJW 1998, 3117
Rpfleger 1998, 472
WM 1998, 1947
ZEV 1998, 304
ZEV 1998, 383
Vorinstanzen:
OLG München - Entsch. v. 14.4.97 - 31 U 3732/96 ,
LG Ingolstadt - Entsch. v. 17.5.96 - 3 O 1704/95 ,

Aufhebung des Erbverzichts nach dem Tod des Verzichtenden

BGH, Urteil vom 24.06.1998 - Aktenzeichen IV ZR 159/97

DRsp Nr. 1998/16542

Aufhebung des Erbverzichts nach dem Tod des Verzichtenden

»Der Erbverzicht kann nach dem Tod des Verzichtenden nicht mehr aufgehoben werden.«

Normenkette:

BGB § 2351 ;

Tatbestand:

Der Kläger macht gegen die Beklagte als Erbin u.a. Pflichtteils- und Pflichtteilsergänzungsansprüche geltend.

Die am 10. Juni 1993 verstorbene Erblasserin hatte drei Kinder: den Kläger, einen schon 1984 ohne Kinder verstorbenen Sohn und den Vater der Beklagten. Dieser hat am 30. August 1972 durch notariellen Vertrag mit der Erblasserin auf sein gesetzliches Erb- und Pflichtteilsrecht gegen eine Abfindung verzichtet. Er starb am 17. Januar 1979 und wurde von seiner zweiten Ehefrau und seinen beiden Kindern aus erster Ehe, der Beklagten und ihrem Bruder, beerbt. Durch Testament vom 27. Januar 1992 setzte die Erblasserin die Beklagte als Alleinerbin ein. In einem notariellen Vertrag vom 18. August 1992 vereinbarte die Erblasserin mit der Beklagten und ihrem Bruder die Aufhebung des Erbverzichts aus dem Jahre 1972, wobei klargestellt wurde, daß der Pflichtteilsverzicht nach wie vor bestehen bleibe.