BGH - Beschluss vom 15.11.2017
XII ZB 503/16
Normen:
BGB § 242; BGB § 1571; BGB § 1572; BGB § 1573 Abs. 2; BGB § 1577; BGB § 1578 Abs. 1 S. 1; BGB § 1580 S. 1-2; BGB § 1605 Abs. 1 S. 1-2; FamFG § 243 S. 1 Nr. 2;
Fundstellen:
BGHZ 217, 24
DNotZ 2018, 530
FamRB 2018, 92
FamRZ 2018, 260
FuR 2018, 208
MDR 2018, 213
NJW 2018, 468
Vorinstanzen:
AG Potsdam, vom 06.01.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 44 F 58/13
OLG Brandenburg, vom 22.09.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 15 UF 57/16

Auskunftsanspruch über das Einkommen des Unterhaltspflichtigen bei Bedeutung i.R.e. nachehelichen Unterhalts; Bemessen des Unterhaltsbedarfs ohne Darlegung der konkreten Einkommensverwendung nach der Einkommensquote; Darlegung und Beweis der Verwendung des Einkommens für den Lebensbedarf

BGH, Beschluss vom 15.11.2017 - Aktenzeichen XII ZB 503/16

DRsp Nr. 2018/942

Auskunftsanspruch über das Einkommen des Unterhaltspflichtigen bei Bedeutung i.R.e. nachehelichen Unterhalts; Bemessen des Unterhaltsbedarfs ohne Darlegung der konkreten Einkommensverwendung nach der Einkommensquote; Darlegung und Beweis der Verwendung des Einkommens für den Lebensbedarf

a) Der Anspruch auf Auskunft über das Einkommen des Unterhaltspflichtigen ist bereits gegeben, wenn die Auskunft für den Unterhaltsanspruch Bedeutung haben kann (im Anschluss an Senatsurteile vom 22. Juni 1994 - XII ZR 100/93 - FamRZ 1994, 1169 und vom 7. Juli 1982 - IVb ZR 738/80 - FamRZ 1982, 996).b) Es ist rechtsbeschwerderechtlich nicht zu beanstanden, wenn die Tatsachengerichte im Sinne einer tatsächlichen Vermutung davon ausgehen, dass ein Familieneinkommen bis zur Höhe des Doppelten des höchsten in der Düsseldorfer Tabelle ausgewiesenen Einkommensbetrags vollständig für den Lebensbedarf der Familie verwendet worden ist. Der Unterhaltsbedarf kann in diesem Fall ohne Darlegung der konkreten Einkommensverwendung nach der Einkommensquote bemessen werden (teilweise Aufgabe von Senatsurteil vom 11. August 2010 - XII ZR 102/09 - FamRZ 2010, 1637).