OLG Karlsruhe - Beschluß vom 30.04.1998
2 WF 161/97
Normen:
BRAGO § 8 Abs. 2 S. 3; KostO § 20 Abs. 2, § 30, § 131 Abs. 3 ; ZPO § 620 S. 1 Nr. 1, 2, 3 ;
Fundstellen:
FamRZ 1999, 797
OLGReport-Karlsruhe 1999, 139

Beschwerdewert; vorläufige Anordnung; FGG-Verfahren

OLG Karlsruhe, Beschluß vom 30.04.1998 - Aktenzeichen 2 WF 161/97

DRsp Nr. 1998/17034

Beschwerdewert; vorläufige Anordnung; FGG -Verfahren

»1. Für vorläufige Anordnungen in isolierten Hauptsacheverfahren nach § 621 Abs. 1 Nr. 1 -3 ZPO gibt es keine ausdrücklichen, gesetzlichen Wertvorschriften.2. Da hierbei weder § 20 Abs. 2 GKG noch § 30 KostO Anwendung finden, ist der Beschwerdewert in entsprechender Anwendung von § 8 Abs. 2 S. 2, 3 BRAGO regelmäßig auf 1.000 DM festzusetzen.«

Normenkette:

BRAGO § 8 Abs. 2 S. 3; KostO § 20 Abs. 2, § 30, § 131 Abs. 3 ; ZPO § 620 S. 1 Nr. 1, 2, 3 ;

Gründe:

Das vorliegende Beschwerdeverfahren einer vorläufigen Anordnung im isolierten Sorgerechtsverfahren nach § 621 Abs. 1 Nr. 1 ZPO ist gemäß § 131 Abs. 3 KostO gerichtsgebührenfrei, da das Rechtsmittel zugunsten der gemeinsamen Kinder eingelegt worden ist.

Die Festsetzung des Beschwerdewertes (für die Anwaltsgebühren, die nach § 118 BRAGO anfallen; Lappe, Kosten in Familiensachen, 5. Aufl., S. 65 Rn. 295) beruht auf einer analogen Anwendung von § 8 Abs. 2 S. 3 BRAGO, der unmittelbar als anwaltliche Wertvorschrift in den gesetzlich normierten einstweiligen Anordnungsverfahren nach § 620 S. 1 Nr. 1- 3 ZPO gilt (Senat, Beschluß vom 02.08.1984 - 2 WF 65/94-), die erstinstanzlich gerichtsgebührenfrei sind (Nichterwähnung des § 620 S. 1 Nr. 1 - 3 ZPO in GKG -KV Nr. 1701).