BVerfG - Urteil vom 28.02.1980
1 BvL 17/77 u.a.
Normen:
BGB §§ 1587, 1587a, 1587b, 1587c ; GG Art. 14, 6, 3, 33 ;
Fundstellen:
BVerfGE 53, 257
DRsp-ROM Nr. 1994/2681
FamRZ 1980, 326, 334
LSK-FamR/Runge, § 1587c BGB LS 1
NJW 1980, 692

BVerfG - Urteil vom 28.02.1980 (1 BvL 17/77 u.a.) - DRsp Nr. 1996/7057

BVerfG, Urteil vom 28.02.1980 - Aktenzeichen 1 BvL 17/77 u.a.

DRsp Nr. 1996/7057

»1. Versichertenrenten und Rentenanwartschaften aus den gesetzlichen Rentenversicherungen unterliegen dem Schutz des Art. 14 GG. 2. Der Versorgungsausgleich zwischen geschiedenen Ehegatten (§ 1587 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 1587 a Abs. 1 BGB) ist als Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums im Sinne des Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG durch Art. 6 Abs. 1 GG und Art. 3 Abs. 2 GG gerechtfertigt. Der Versorgungsausgleich ist auch mit Art. 33 Abs. 5 GG vereinbar. 3. Der Versorgungsausgleich verletzt im Grundsatz auch bei Scheidungen von Ehen, die vor dem 1. Juli 1977 geschlossen wurden ("Altehen" - Art. 12 Nr. 3 Abs. 1 des Ersten Eherechtsreformgesetzes -) nicht das Grundgesetz. 4. Es ist von Verfassungs wegen geboten, daß der Gesetzgeber die Bestimmungen über die Übertragung und Begründung von Rentenanwartschaften in einer der gesetzlichen Rentenversicherungen (§ 1587 b Abs. 1 und 2 i. V. m. § 1587 a Abs. 2 Nrn. 1 und 2 BGB) durch Regelungen ergänzt, die es ermöglichen, nachträglich eintretenden grundrechtswidrigen Auswirkungen des Versorgungsausgleichs zu begegnen.«

Normenkette:

BGB §§ 1587, 1587a, 1587b, 1587c ; GG Art. 14, 6, 3, 33 ;

Gründe:

A.