BVerfG - Beschluß vom 06.10.1959
1 BvL 25/59
Normen:
BGB § 1707 § 1708 ; GG Art. 3 Abs. 2 Art. 100 Abs. 1 ; JWG § 35 ;
Fundstellen:
BVerfGE 10, 129
DVBl 1959, 851
FamRZ 1960, 19
JZ 1959, 766
MDR 1959, 989
NJW 1959, 2107
Rpfleger 1960, 10
Vorinstanzen:
AG Ebingen - Beschluß vom 31.07.1959 - 2 C 1008/59,

Verfassungsrechtliche Prüfung des Nichtehelichenrechts

BVerfG, Beschluß vom 06.10.1959 - Aktenzeichen 1 BvL 25/59

DRsp Nr. 1996/7410

Verfassungsrechtliche Prüfung des Nichtehelichenrechts

»Zum Begriff des vorkunstitutionellen Gesetzes im Sinne der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 100 Abs. 1 GG1. Der Bundesgesetzgeber hat die Regelung des Unehelichenrechts nicht durch das Gleichberechtigungsgesetz vom 18. Juni 1957 in seinen Willen aufgenommen. Aus Text und Entstehungsgeschichte des Gleichberechtigungsgesetzes ergibt sich, daß § 35 JWG und § 1707 BGB durch dieses Gesetz nicht erneut in den Willen des Gesetzgebers aufgenommen, sondern "ausgeklammert" worden sind.2. Die Vorschriften über das Recht des unehelichen Kindes brauchen im Hinblick auf den Grundsatz des Art. 3 Abs. 2 GG nicht geändert zu werden; die verschiedene Gestaltung der rechtlichen Beziehungen des Vaters und der Mutter zu dem unehelichen Kinde beruht auf dem Fehlen einer ehelichen Lebensgemeinschaft zwischen den Eltern, ist also durch die Natur der Sache begründet.

Normenkette:

BGB § 1707 § 1708 ; GG Art. 3 Abs. 2 Art. 100 Abs. 1 ; JWG § 35 ;

Gründe:

I.