BVerfG - Beschluß vom 12.05.1987
2 BvR 1226/83; 2 BvR 101/84; 2 BvR 313/84
Normen:
Assoziationsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Türkei vom 12. September 1963 (BGBl. 1964 II S. 510) Art. 6 Art. 7 Art. 12 Art. 36 ; AuslG § 8 Abs.1 S.1 §§ 7 10 51 ; EMRK Art. 8 Abs. 1 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 2 Art. 6 Abs. 1 Art. 6 Abs. 2 Satz 1 Art. 19 Abs. 1 Art. 84 Abs. 1, Abs. 2 ; MRK Art. 8 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 76, 1
BayVBl 1988, 141
BayVBl 1988, 176
DÖV 1987, 449
DÖV 1988, 181
DRsp V (549) 508 b
DRsp V(549)508b
DRsp-ROM Nr. 1996/6443
DVBl 1988, 98
EuGRZ 1987, 449
FamRZ 1988, 363
FamRZ 1988, 36
InfAuslR 1988, 33
JuS 1989, 488
MDR 1988, 202
NJW 1988, 626
NVwZ 1988, 242
ZAR 1988, 37
ZfSH/SGB 1988, 23
Vorinstanzen:
VG Freiburg, vom 17.03.1983 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 233/82
VGH Baden-Württemberg, vom 23.06.1983 - Vorinstanzaktenzeichen 12 S 878/83
III. VG Schleswig - Beschluß vom 20.10.1983 - 14 D 129/83,
OVG Schleswig-Holstein, vom 13.12.1983 - Vorinstanzaktenzeichen B 1201/83
VG Stuttgart, vom 21.07.1983 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 1250/83
VGH Baden-Württemberg, vom 27.01.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 1 S 2190/83

Verfassungsrechtlichen Anforderungen an den Nachzug ausländischer Ehegatten

BVerfG, Beschluß vom 12.05.1987 - Aktenzeichen 2 BvR 1226/83; 2 BvR 101/84; 2 BvR 313/84

DRsp Nr. 1992/226

Verfassungsrechtlichen Anforderungen an den Nachzug ausländischer Ehegatten

»1. Weder Art. 6 Abs. 1 noch Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG begründen einen grundrechtlichen Anspruch von ausländischen Ehegatten oder Familienangehörigen auf Nachzug zu ihren berechtigterweise in der Bundesrepublik Deutschland lebenden ausländischen Ehegatten oder Familienangehörigen.2. Der Pflicht des Staates, Ehe und Familie zu schützen, entspricht ein Anspruch des Trägers der Grundrechte aus Art. 6 Abs. 1 und Abs. 2 Satz 1 GG darauf, daß die zuständigen Behörden und Gerichte bei der Entscheidung über ein Aufenthaltsbegehren nach § 2 Abs. 1 Satz 2 Ausländergesetz die bestehenden ehelichen und familiären Bindungen an im Bundesgebiet lebende Personen in einer Weise berücksichtigen, die der großen Bedeutung entspricht, welche das Grundgesetz dem Schutz von Ehe und Familie erkennbar beimißt.3. Die Beeinträchtigung der Belange von Ehe und Familie durch das Erfordernis einer dreijährigen Ehebestandszeit als Nachzugsvoraussetzung übersteigt auch im Blick auf entgegenstehende öffentliche Interessen das von den Betroffenen hinzunehmende Maß.«

Normenkette:

Assoziationsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Türkei vom 12. September 1963 (BGBl. 1964 II S. 510) Art. 6 Art. 7 Art. 12 Art. 36 ; AuslG § 8 Abs.1 S.1 §§ 7 10 51 ; Art. Abs. ;