BGH - Beschluss vom 28.08.2019
XII ZB 119/19
Normen:
ZPO § 120; ZPO § 120a; ZPO § 122; FamFG § 76; InsO § 36; InsO § 87; RVG § 59 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
FamRB 2020, 25
FamRZ 2019, 1944
FuR 2020, 51
MDR 2019, 1522
NJW 2019, 3522
NZI 2019, 953
WM 2019, 2076
ZIP 2019, 2423
ZInsO 2019, 2367
Vorinstanzen:
AG Eschwege, vom 06.06.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 5 F 548/14
OLG Frankfurt/Main, vom 22.02.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 2 WF 192/18

Änderung der Verfahrenskostenhilfebewilligung nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Antragstellers; Nachträgliche Anordnung von Ratenzahlungen

BGH, Beschluss vom 28.08.2019 - Aktenzeichen XII ZB 119/19

DRsp Nr. 2019/15914

Änderung der Verfahrenskostenhilfebewilligung nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Antragstellers; Nachträgliche Anordnung von Ratenzahlungen

a) Für die bereits bei Insolvenzeröffnung angefallenen Gerichtskosten ist die Staatskasse ebenso Insolvenzgläubigerin wie für auf sie gemäß § 59 Abs. 1 Satz 1 RVG übergegangene, vor Insolvenzeröffnung entstandene Rechtsanwaltsgebühren (Fortführung von BGH Beschlüsse vom 13. Oktober 2016 - IX ZR 250/16 - NZI 2017, 62 und vom 28. Juni 2012 - IX ZR 211/11 - NJW-RR 2012, 1465).b) Solche Insolvenzforderungen können nur im Rahmen des Insolvenzverfahrens und damit nicht im Wege einer verfahrenskostenhilferechtlichen Zahlungsanordnung geltend gemacht werden, so dass insoweit die Eröffnung des Insolvenzverfahrens der nachträglichen Anordnung von Zahlungen im Änderungsverfahren nach § 120 a ZPO entgegensteht.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde der weiteren Beteiligten gegen den Beschluss des 2. Familiensenats in Kassel des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 22. Februar 2019 wird zurückgewiesen.

Gerichtskosten werden im Rechtsbeschwerdeverfahren nicht erhoben. Eine Erstattung außergerichtlicher Kosten findet nicht statt.

Normenkette:

ZPO § 120; ZPO § 120a; ZPO § 122; FamFG § 76; InsO § 36; InsO § 87; RVG § 59 Abs. 1 S. 1;

Gründe

I.