BGH - Urteil vom 19.04.2007
IX ZR 59/06
Normen:
InsO § 129 Abs. 1 § 133 § 143 ;
Fundstellen:
BGHReport 2007, 947
DNotZ 2007, 682
DZWIR 2007, 425
InVo 2007, 320
MDR 2007, 1099
NJ 2007, 365
NJW 2007, 2325
NJW-RR 2007, 1275
NZI 2007, 462
NZM 2007, 660
NotBZ 2007, 442
WM 2007, 1218
ZIP 2007, 1120
ZInsO 2007, 600
ZfIR 2007, 652
Vorinstanzen:
OLG Naumburg, vom 14.02.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U 35/05
LG Magdeburg, vom 22.03.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 9 O 2641/04

Anfechtbarkeit der Vereinbarung eines Heimfallanspruchs in einem Erbbaurechtsvertrag

BGH, Urteil vom 19.04.2007 - Aktenzeichen IX ZR 59/06

DRsp Nr. 2007/9442

Anfechtbarkeit der Vereinbarung eines Heimfallanspruchs in einem Erbbaurechtsvertrag

»Ist die Vereinbarung eines Heimfallanspruchs in einem Erbbaurechtsvertrag gläubigerbenachteiligend und daher anfechtbar, kann der Insolvenzverwalter verlangen, dass die Masse so gestellt wird, wie wenn der Vertrag ohne diese Vereinbarung abgeschlossen worden wäre (Anschluss an BGHZ 124, 76).«

Normenkette:

InsO § 129 Abs. 1 § 133 § 143 ;

Tatbestand:

Die Rechtsvorgängerin der M. (im Folgenden: Schuldnerin) errichtete auf zwei ihr nicht gehörenden Grundstücken in Magdeburg jeweils ein Gebäude. Eigentümerin der beiden Grundstücke ist die Klägerin. Nach der Herstellung der deutschen Einheit konnte die Schuldnerin von der Klägerin nach dem Gesetz zur Sachenrechtsbereinigung im Beitrittsgebiet (SachenRBerG) vom 21. September 1994 (BGBl. I S. 2457; im Folgenden: Sachenrechtsbereinigungsgesetz) den Abschluss von Erbbaurechtsverträgen verlangen; dieses Recht übte sie aus. Die Verträge wurden am 19. September 2000 beurkundet. Die Erbbaurechte waren bis zum 31. Dezember 2050 befristet. Bei einem Erlöschen der Rechte durch Zeitablauf sollte die Schuldnerin eine Entschädigung in Höhe von zwei Dritteln des Zeitwerts des jeweiligen Gebäudes erhalten. Ferner enthielten beide Verträge folgende Klauseln: