BGH - Urteil vom 07.03.2002
IX ZR 223/01
Normen:
InsO §§ 130 131 142 ; AGB-Banken Nr. 14 Abs. 1; AGB-Sparkassen Nr. 21 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2002, 960
BB 2002, 960
BGHZ 150, 122
BKR 2002, 388
DB 2002, 1211
DStR 2002, 1231
DZWIR 2002, 385
InVo 2002, 351
JuS 2002, 818
JuS 2002, 818
KTS 2002, 548
MDR 2002, 966
MDR 2002, 966
NJW 2002, 1722
NJW 2002, 1722
NJW-RR 2002, 1050
WM 2002, 951
WM 2002, 951
ZIP 2002, 812
ZInsO 2002, 426
ZVI 2002, 106
Vorinstanzen:
LG Berlin,

Anfechtbarkeit eines Pfandrechts aufgrnd AGB-Banken; Anfechtung von Berechnungen im Kontokorrent; Rückführung eines ungekündigten Kredits in der Krise

BGH, Urteil vom 07.03.2002 - Aktenzeichen IX ZR 223/01

DRsp Nr. 2002/5129

Anfechtbarkeit eines Pfandrechts aufgrnd AGB-Banken; Anfechtung von Berechnungen im Kontokorrent; Rückführung eines ungekündigten Kredits in der Krise

»1. Ein Pfandrecht des Kreditinstituts, das aufgrund Nr. 14 Abs. 1 AGB-Banken an Zahlungseingängen für einen Kunden in den letzten drei Monaten vor dem Eröffnungsantrag gegen diesen entsteht, ist als inkongruente Sicherung anfechtbar. 2. Verrechnungen im Kontokorrent sind kongruent, soweit die Bank ihren Kunden (späteren Insolvenzschuldner) vereinbarungsgemäß wieder über die Eingänge verfügen läßt, insbesondere eine Kreditlinie offen hält. Ob der Kunde sie voll ausnutzt, ist unerheblich. 3. Die Rückführung eines von der Bank bewilligten, ungekündigten Kredits in der Zeit der wirtschaftlichen Krise des Schuldners (Kunden) ist auch dann inkongruent, wenn sie durch Saldierung im Kontokorrent erfolgt. 4. Stellt eine Bank Zahlungseingänge ins Kontokorrent ein, kann in dem Umfang ein unanfechtbares Bargeschäft vorliegen, in dem sie ihren Kunden (Schuldner) wieder über den Gegenwert verfügen läßt. Ob der Schuldner den vereinbarten Kreditrahmen voll ausnutzt, ist grundsätzlich unerheblich.«

Normenkette:

InsO §§ 130 131 142 ; AGB-Banken Nr. 14 Abs. 1; AGB-Sparkassen Nr. 21 Abs. 1;

Tatbestand: