BAG - Urteil vom 13.12.2012
6 AZR 752/11
Normen:
Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 des Rates (vom 29. Mai 2000) über Insolvenzverfahren (EuInsVO) Art. 2 Buchst. a; Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 des Rates (vom 29. Mai 2000) über Insolvenzverfahren (EuInsVO) Anhang A; Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 des Rates (vom 29. Mai 2000) über Insolvenzverfahren (EuInsVO) Anhang C; Richtlinie 98/59/EG des Rates (vom 20. Juli 1998) zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Massenentlassungen (MERL) Art. 2; Richtlinie 98/59/EG des Rates (vom 20. Juli 1998) zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Massenentlassungen (MERL) Art. 6; Griechisches Gesetz 3429/2005 i.d.F. des Art. 40 des Gesetzes 3710/2008 Art. 14 A; KSchG § 17 Abs. 2; KSchG § 17 Abs. 3 S. 2, 3; InsO § 335; InsO § 337; InsO § 343;
Fundstellen:
AP KSchG 1969 § 17 Nr. 44
AuR 2013, 327
BB 2013, 1267
EzA-SD 2013, 3
NZA 2013, 1040
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 25.07.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 17 Sa 120/11
ArbG Frankfurt/Main, vom 10.11.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 384/10

Anforderungen an die Durchführung eines Konsultationsverfahrens im Sinne von § 17 Abs. 2 KSchG; Rechtsfolgen der unterbliebenen Beteiligung des Gesamtbetriebsrats

BAG, Urteil vom 13.12.2012 - Aktenzeichen 6 AZR 752/11

DRsp Nr. 2013/6311

Anforderungen an die Durchführung eines Konsultationsverfahrens im Sinne von § 17 Abs. 2 KSchG; Rechtsfolgen der unterbliebenen Beteiligung des Gesamtbetriebsrats

Orientierungssätze: 1. Wäre das Sonderliquidationsverfahren für öffentliche Unternehmen nach griechischem Recht vom closed-list-system der EuInsVO nicht erfasst, käme eine Anerkennung dieses Verfahrens nach dem in den §§ 335 ff. InsO normierten deutschen autonomen Internationalen Insolvenzrecht in Betracht. Für die von ihren Anhängen nicht erfassten Verfahren reklamiert die EuInsVO keine Geltung und entfaltet darum keine Regelungssperre für das nationale autonome Internationale Insolvenzrecht. 2. Die Durchführung des Konsultationsverfahrens nach § 17 Abs. 2 KSchG ist auch dann nicht entbehrlich, wenn der Betrieb stillgelegt werden soll und alle Arbeitnehmer entlassen werden sollen.