BGH - Urteil vom 08.03.1999
II ZR 159/98
Normen:
BGB § 823 Abs. 2 ; GmbHG § 64 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 1999, 1290
BGHR BGB § 823 Abs. 2 GmbHG § 64 Abs. 1 1
BGHR GmbHG § 64 Abs. 1 Schutzgesetz 7
DB 1999, 1209
DStR 1999, 988
DZWIR 1999, 387
GmbHR 1999, 715
InVo 1999, 272
KTS 1999, 366
MDR 1999, 1011
NJW 1999, 2182
NZG 1999, 718
NZI 1999, 269
NZS 1999, 392
VersR 1999, 867
WM 1999, 1117
ZIP 1999, 967
ZInsO 1999, 349
Vorinstanzen:
OLG Köln,
LG Aachen,

Anspruch eines Sozialversicherers auf Schadensersatz wegen verspäteter Konkursantragsstellung wegen Beitragsschulden durch den Geschäftsführer

BGH, Urteil vom 08.03.1999 - Aktenzeichen II ZR 159/98

DRsp Nr. 1999/6039

Anspruch eines Sozialversicherers auf Schadensersatz wegen verspäteter Konkursantragsstellung wegen Beitragsschulden durch den Geschäftsführer

»Die Sozialversicherungsträger, die Ansprüche auf Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen gegen eine insolvente GmbH nach dem Zeitpunkt erworben haben, in dem ihr Geschäftsführer hätte Konkursantrag stellen müssen, können von diesem aus §§ 823 Abs. 2 BGB, 64 Abs. 1 GmbHG nicht im Wege des Schadensersatzes Erfüllung der Beitragsschuld der GmbH verlangen. Sie sind auch vertraglichen Neugläubigern im Sinne des Senatsurteils vom 6. Juni 1994 (BGHZ 126, 181) nicht gleichzustellen.«

Normenkette:

BGB § 823 Abs. 2 ; GmbHG § 64 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Der Beklagte war Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Mitte 1991 gegründeten K. GmbH, für die er am 5. August 1993 Konkursantrag stellte. Das Konkursgericht erließ durch Beschluß vom 16. August 1993 ein allgemeines Verfügungsverbot (§ 106 Abs. 1 Satz 3 KO) und bestellte einen Sequester. Durch Beschluß vom 29. Oktober 1993 wies es den Konkursantrag mangels Masse ab.