BGH - Beschluß vom 02.11.2000
III ZB 55/99
Normen:
§ 1059 Abs. 2, Abs. 2 Nr. 2 lit. b, § 1060 Abs. 2 S. 1; BGB § 826 ; ZPO § 1053 Abs. 1 S. 2, § 580 Nr. 4, § 581 ;
Fundstellen:
BGHZ 145, 376
DB 2001, 1361
InVo 2001, 215
MDR 2001, 345
NJW 2001, 373
ZIP 2000, 2270
Vorinstanzen:
OLG Düsseldorf,

Aufhebung eines Schiedsspruchs

BGH, Beschluß vom 02.11.2000 - Aktenzeichen III ZB 55/99

DRsp Nr. 2000/9981

Aufhebung eines Schiedsspruchs

»1. Die Vollstreckbarerklärung eines Schiedsspruchs mit vereinbartem Wortlaut richtet sich nach den für Schiedssprüche geltenden allgemeinen Vorschriften. 2. Ein durch den Restitutionsgrund des § 580 Nr. 4 ZPO konkretisierter Verstoß gegen den ordre public (§ 1059 Abs. 2 Nr. 2 lit. b ZPO) ist gegeben, wenn der (inländische) Schiedsspruch (hier: Schiedsspruch mit vereinbartem Wortlaut) durch Betrug erwirkt worden ist. 3. Die Geltendmachung dieses Aufhebungsgrundes unterliegt den Einschränkungen des § 581 ZPO (im Anschluß an BGH, Urteil vom 14. Mai 1952 - II ZR 276/51 - NJW 1952, 1018). 4. Analog den in § 1059 Abs. 2 ZPO bezeichneten Aufhebungsgründen ist der Antrag auf Vollstreckbarerklärung des Schiedsspruchs gemäß § 1060 Abs. 2 Satz 1 ZPO abzulehnen, wenn zugunsten des Antragsgegners der Einwand der sittenwidrigen vorsätzlichen Schädigung (§ 826 BGB) greift.«

Normenkette:

§ 1059 Abs. 2, Abs. 2 Nr. 2 lit. b, § 1060 Abs. 2 S. 1; BGB § 826 ; ZPO § 1053 Abs. 1 S. 2, § 580 Nr. 4, § 581 ;

Gründe: