BGH - Beschluß vom 29.03.1990
III ZB 39/89
Normen:
BRAO § 155 ; StGB (1975) § 70 ; ZPO § 78, § 244, § 249, § 250, § 516 ;
Fundstellen:
BGHR BRAO § 155 Zustellung 1
BGHR ZPO § 212a, Postulationsfähigkeit 1
BGHR ZPO § 244 Abs. 1 Aufnahme 1
BGHR ZPO § 244 Abs. 1 Berufsverbot 1
BGHR ZPO § 249 Abs. 1 Rechtsmittelfrist 1
BGHR ZPO § 516 Fristbeginn 2
BGHR ZPO § 78 Abs. 4 Verfahrensunterbrechung 1
BGHZ 111, 104
MDR 1990, 702
NJW 1990, 1854
VersR 1990, 758
ZIP 1990, 1630
Vorinstanzen:
OLG Nürnberg,
LG Nürnberg-Fürth,

Auswirkungen eines Berufsverbots; Zustellung eines Urteils

BGH, Beschluß vom 29.03.1990 - Aktenzeichen III ZB 39/89

DRsp Nr. 1996/8516

Auswirkungen eines Berufsverbots; Zustellung eines Urteils

»Wird gegen den Rechtsanwalt, der sich im Verfahren vor dem Landgericht selbst vertritt, nach Verkündung, aber vor Zustellung des Urteils ein strafgerichtliches Berufsverbot wirksam, so tritt eine Unterbrechung des Verfahrens ein. Während der Dauer der Unterbrechung kann das Urteil nicht wirksam zugestellt werden (Fortführung von BGHZ 23, 172). Die Aufnahme des unterbrochenen Verfahrens (Anzeige der Bestellung eines neuen Anwalts) kann auch durch Einlegung der Berufung erfolgen (Bestätigung von BGHZ 30, 112; BGHZ 36, 258).«

Normenkette:

BRAO § 155 ; StGB (1975) § 70 ; ZPO § 78, § 244, § 249, § 250, § 516 ;

Gründe:

Der Kläger verlangt von der Beklagten Anwaltshonorar. Das Landgericht hat die Klage abgewiesen. Das auf die mündliche Verhandlung vom 11. November 1987 ergangene und am 16. Dezember 1987 verkündete Urteil ist dem Kläger, der sich selbst vertrat (§ 78 Abs. 3 ZPO), auf Verfügung der Geschäftsstelle vom 28. Dezember 1987 ausweislich des bei den Akten befindlichen Empfangsbekenntnisses gemäß § 212 a ZPO am 29. Dezember 1987 zugestellt worden.