BVerwG - Urteil vom 25.02.2022
10 C 7.21 (7 C 32.17)
Normen:
IFG NRW § 4 Abs. 1; InsO § 80 Abs. 1; AO § 32c Abs. 1 Nr. 2; AO § 32e; DSGVO Art. 23 Abs. 1 Buchst. e) und Buchst. j);
Vorinstanzen:
VG Köln, vom 01.12.2016
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 14.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 15 A 162/17

Beanspruchung von steuerrelevanten Informationen durch den Insolvenzverwalter über die Insolvenzschuldnerin zur Prüfung von Insolvenzanfechtungsansprüchen vom zuständigen Finanzamt; Umfang der Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis des Insolvenzverwalters

BVerwG, Urteil vom 25.02.2022 - Aktenzeichen 10 C 7.21 (7 C 32.17)

DRsp Nr. 2022/9056

Beanspruchung von steuerrelevanten Informationen durch den Insolvenzverwalter über die Insolvenzschuldnerin zur Prüfung von Insolvenzanfechtungsansprüchen vom zuständigen Finanzamt; Umfang der Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis des Insolvenzverwalters

1. Durch § 32e AO werden die in den §§ 32a bis 32d AO vorgesehenen Beschränkungen des Auskunftsanspruchs aus Art. 15 DSGVO sowohl für die betroffene Person als auch für Dritte mittels Rechtsfolgenverweisung auf Auskunftsansprüche erstreckt, die sich aus den Informationsfreiheitsgesetzen des Bundes oder der Länder ergeben.2. Art. 23 Abs. 1 Buchst. j DSGVO steht einer nationalen Regelung, die Beschränkungen von Betroffenenrechten und von Informationspflichten im Interesse der Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche von Behörden vorsieht, nicht entgegen.

Tenor

Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen vom 14. September 2017 und das Urteil des Verwaltungsgerichts Köln vom 1. Dezember 2016 werden geändert.

Die Klage wird abgewiesen.

Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.

Normenkette:

IFG NRW § 4 Abs. 1; InsO § 80 Abs. 1; AO § 32c Abs. 1 Nr. 2; AO § 32e; DSGVO Art. 23 Abs. 1 Buchst. e) und Buchst. j);

Gründe

I