BFH - Urteil vom 27.11.2019
XI R 35/17
Normen:
UStG § 2 Abs. 2 Nr. 2 Satz 1, § 16 Abs. 1 Satz 2; InsO § 21 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3, § 55 Abs. 1, 2 und 4, § 270a, § 274, § 275, § 276a; BGB § 426;
Fundstellen:
AG 2020, 335
BFH/NV 2020, 482
BStBl II 2021, 252
DB 2020, 481
DStRE 2020, 373
DZWIR 2020, 519
NZG 2020, 680
NZI 2020, 378
ZIP 2020, 469
ZInsO 2020, 620
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 07.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 3123/15

Beendigung einer Organschaft durch Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung beim Organträger oder bei der Organgesellschaft

BFH, Urteil vom 27.11.2019 - Aktenzeichen XI R 35/17

DRsp Nr. 2020/3267

Beendigung einer Organschaft durch Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung beim Organträger oder bei der Organgesellschaft

Weder die Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung beim Organträger noch die Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung bei der Organgesellschaft beenden eine Organschaft, wenn das Insolvenzgericht lediglich bestimmt, dass ein vorläufiger Sachwalter bestellt wird, sowie eine Anordnung gemäß § 21 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 InsO erlässt.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 07.09.2017 – 5 K 3123/15 U aufgehoben.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

UStG § 2 Abs. 2 Nr. 2 Satz 1, § 16 Abs. 1 Satz 2; InsO § 21 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3, § 55 Abs. 1, 2 und 4, § 270a, § 274, § 275, § 276a; BGB § 426;

Gründe

I.

Die Beteiligten streiten darüber, ob nach einem Insolvenzantrag bei Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung im Zeitpunkt der Bestellung eines vorläufigen Sachwalters (§ 270a der Insolvenzordnung —InsO—) eine bis dahin bestehende umsatzsteuerrechtliche Organschaft beendet wird.