BVerwG - Urteil vom 15.11.2017
8 C 17.16
Normen:
BetrAVG § 17 Abs. 2 2. Alt.; SGB V § 155 Abs. 1;
Fundstellen:
DÖV 2018, 420
NVwZ-RR 2018, 395
NZA-RR 2018, 268
ZInsO 2018, 934
Vorinstanzen:
VG Düsseldorf, vom 18.09.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 16 K 3174/13
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 08.06.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 12 A 2387/13

Befreiung einer Betriebskrankenkasse von der Insolvenzsicherungsbeitragspflicht mit Wirksamwerden ihrer Schließung

BVerwG, Urteil vom 15.11.2017 - Aktenzeichen 8 C 17.16

DRsp Nr. 2018/3809

Befreiung einer Betriebskrankenkasse von der Insolvenzsicherungsbeitragspflicht mit Wirksamwerden ihrer Schließung

1. Die Befreiung von der Insolvenzsicherungsbeitragspflicht nach § 17 Abs. 2 Alt. 2 BetrAVG setzt voraus, dass die juristische Person des öffentlichen Rechts als solche (an sich) kraft ausdrücklicher formell-gesetzlicher Regelung oder unmittelbar kraft höherrangigen Rechts insolvenzunfähig ist (Fortführung von BVerwG, Urteile vom 10. Dezember 1981 - 3 C 1.81 - BVerwGE 64, 248 <253 f.>, vom 14. November 1985 - 3 C 44.83 - BVerwGE 72, 212 <215 f.> und vom 4. Oktober 1994 - 1 C 41.92 - BVerwGE 97, 1 <3>).2. Eine insolvenzfähige Betriebskrankenkasse wird mit Wirksamwerden ihrer Schließung (§ 155 Abs. 1 SGB V) nicht nach § 17 Abs. 2 Alt. 2 BetrAVG von der Insolvenzsicherungsbeitragspflicht befreit. Das Äquivalenzprinzip steht der Heranziehung der geschlossenen Krankenkasse zu Insolvenzsicherungsbeiträgen ebenfalls nicht entgegen.

Tenor

Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen vom 8. Juni 2015 und das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf vom 18. September 2013 werden geändert.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens in allen Rechtszügen.

Normenkette:

BetrAVG § 17 Abs. 2 2. Alt.; SGB V § 155 Abs. 1;

Gründe

I