BGH - Urteil vom 26.06.1997
I ZR 32/95
Normen:
HGB § 430 Abs. 3 ; KVO § 12 Abs. 5 S. 1, Abs. 9 S. 1, § 1 Abs. 1, 5, §§ 29 ff.;
Fundstellen:
BB 1998, 126
BGHZ 136, 147
MDR 1998, 295
NJW 1998, 1075
VRS 94, 252
VersR 1998, 611
WM 1998, 451
Vorinstanzen:
OLG Hamburg,
LG Hamburg,

Begriff der unrichtigen Verwendung der Begleitpapiere

BGH, Urteil vom 26.06.1997 - Aktenzeichen I ZR 32/95

DRsp Nr. 1998/1615

Begriff der unrichtigen Verwendung der Begleitpapiere

»1. Eine unrichtige Verwendung der Begleitpapiere im Sinne von § 12 Abs. 9 Satz 1 KVO ist bei jedem pflichtwidrigen Umgang mit den Frachtdokumenten anzunehmen. Die Haftungsnorm erfaßt als Spezialregelung alle Folgen des Verlustes und der pflichtwidrigen Verwendung, auch wenn der Unternehmer dadurch Zollbestimmungen oder andere verwaltungsbehördliche Vorschriften für den Absender nicht erfüllt (§ 12 Abs. 5 Satz 1 KVO). 2. Im Geltungsbereich der KVO-Bestimmungen über die Haftung aus einem Beförderungsvertrag ist § 430 Abs. 3 HGB nicht ergänzend anwendbar.«

Normenkette:

HGB § 430 Abs. 3 ; KVO § 12 Abs. 5 S. 1, Abs. 9 S. 1, § 1 Abs. 1, 5, §§ 29 ff.;

Tatbestand:

Die Klägerin macht gegen den Beklagten, einen Fuhrunternehmer, aus eigenem Recht Schadensersatz aufgrund Frachtvertrages und aus abgetretenem Recht der H. -Spedition GmbH (im folgenden: H. ) einen Anspruch auf Gesamtschuldnerausgleich geltend, weil der Beklagte es schuldhaft unterlassen habe, im gemeinschaftlichen Zollversandverfahren beförderten Alkohol dem Bestimmungszollamt P. zu gestellen.