BGH - Urteil vom 28.03.2000
XI ZR 184/99
Normen:
ZPO § 794 ;
Fundstellen:
BB 2000, 1544
DB 2000, 1913
DNotZ 2001, 696
InVo 2000, 280
MDR 2000, 849
NJW-RR 2000, 1358
Rpfleger 2000, 399
WM 2000, 1058
ZNotP 2000, 245
ZfIR 2000, 579
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main,
LG Frankfurt/Main,

Bestimmtheit einer vollstreckbaren Urkunde

BGH, Urteil vom 28.03.2000 - Aktenzeichen XI ZR 184/99

DRsp Nr. 2000/3621

Bestimmtheit einer vollstreckbaren Urkunde

»Der Zinsanspruch aus einer vollstreckbaren notariellen Urkunde ist hinreichend bestimmt, wenn der Zinsbeginn mit Hilfe offenkundiger, insbesondere aus dem Grundbuch ersichtlicher Daten ermittelt werden kann.«

Normenkette:

ZPO § 794 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Zulässigkeit der Zwangsvollstreckung aus einer notariellen Urkunde. Dem liegt folgender Sachverhalt zugrunde:

Der Beklagte gewährte den Klägern im Jahre 1983 ein Darlehen von 100.000 DM, variabel verzinslich mit 7% über dem jeweiligen Diskontsatz der Deutschen Bundesbank. Zur Sicherung des Kredits bestellten die Kläger mit notarieller Urkunde vom 23. Juni 1983 eine am gleichen Tage an den Beklagten abgetretene Eigentümergrundschuld über 150.000 DM nebst 18% Zinsen jährlich seit dem Tage der Eintragung, unterwarfen sich insoweit der Zwangsvollstreckung und gaben unter Ziff. IV der Urkunde folgende Erklärung ab:

"Wegen des Grundschuldbetrages von DM 150.000 nebst den vereinbarten Zinsen und Nebenleistungen ab dem Tage der Eintragung der Grundschuld erklären wir uns dem künftigen Inhaber der vorstehend bestellten Eigentümergrundschuld gegenüber auch persönlich haftbar und unterwerfen uns auch wegen der persönlichen Schuld der sofortigen Zwangsvollstreckung aus dieser Urkunde in unser gesamtes Vermögen."