BAG - Urteil vom 26.01.2021
3 AZR 139/17
Normen:
AEUV Art. 267; ArbGG § 72 Abs. 5; BetrAVG § 2 Abs. 1; BetrAVG § 3; BetrAVG § 7 Abs. 1; BetrAVG § 7 Abs. 2 S. 6 (jetzt § 7 Abs. 2a S. 4); BetrAVG § 9 Abs. 2 S. 3; BetrAVG § 16 Abs. 1; BetrAVG § 16 Abs. 2; BetrVG § 77 Abs. 4; BGB § 242; BGB § 613a Abs. 1; BGB § 826; InsO § 1 S. 1; InsO § 5 Abs. 1; InsO § 38; InsO § 45 S. 1; InsO § 53; InsO § 108 Abs. 3; InsO § 113; InsO § 128; InsO §§ 174 ff.; InsO § 191 Abs. 1; InsO § 198; KO § 67; KO § 69; KO § 166; KO § 168 Nr. 2; KO § 169; Richtlinie 2001/23/EG Art. 3 Abs. 4; Richtlinie 2001/23/EG Art. 5 Abs. 2; Richtlinie 2001/23/EG Art. 5 Abs. 4; Richtlinie 2008/94/EG Art. 8; SGB III §§ 165 ff.; SGB VI § 235 Abs. 2 S. 2; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 268; ZPO § 551 Abs. 3 S. 1 Nr. 2;
Fundstellen:
AP BetrAVG § 7 Nr. 125
AuR 2021, 282
DB 2021, 1211
DZWIR 2021, 240
DZWIR 2021, 669
EzA BGB _ 613a Nr. 190
EzA BetrAVG _ 7 Nr. 83
EzA-SD 2021, 17
NZI 2021, 384
ZIP 2021, 918
ZInsO 2021, 1236
Vorinstanzen:
LAG Düsseldorf, vom 20.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 582/16
ArbG Solingen, vom 24.05.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 1812/15

Betriebserwerber als Schuldner bestehender Anwartschaften auf betriebliche AltersversorgungEingeschränkte Haftung des Betriebserwerbers für bereits entstandene Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung bei Betriebsveräußerung in der InsolvenzAnwartschaft auf betriebliche Altersversorgung als aufschiebend bedingte Insolvenzforderung des ArbeitnehmersUnbedenklichkeit der begrenzten Haftung des Betriebserwerbers aus unionsrechtlicher Sicht

BAG, Urteil vom 26.01.2021 - Aktenzeichen 3 AZR 139/17

DRsp Nr. 2021/5956

Betriebserwerber als Schuldner bestehender Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung Eingeschränkte Haftung des Betriebserwerbers für bereits entstandene Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung bei Betriebsveräußerung in der Insolvenz Anwartschaft auf betriebliche Altersversorgung als aufschiebend bedingte Insolvenzforderung des Arbeitnehmers Unbedenklichkeit der begrenzten Haftung des Betriebserwerbers aus unionsrechtlicher Sicht

1. Die besonderen Verteilungsgrundsätze des Insolvenzrechts gehen § 613a BGB als Spezialregelungen für bereits entstandene Ansprüche oder Anwartschaften vor, so dass der Erwerber nicht für eine aufgrund des Endgehaltsbezugs einer Versorgungsordnung bei Insolvenzeröffnung bereits vom Arbeitnehmer erdiente Dynamik einstehen muss. Insoweit scheidet auch eine Eintrittspflicht des Pensions-Sicherungs-Vereins (PSV) aus. Die wertmäßige Differenz kann der Arbeitnehmer als aufschiebend bedingte Insolvenzforderung zur Insolvenztabelle anmelden. 2. Arbeitnehmern muss als Mindestschutz ihrer Forderungen auf betriebliche Altersversorgung ein Anspruch nach Art. 3 Abs. 4 Buchst. b Richtlinie 2001/23/EG iVm. Art. 8 Richtlinie 2008/94/EG gewährt werden. Das begründet in Deutschland einen unmittelbar aus dem Unionsrecht folgenden Anspruch gegen den PSV. Orientierungssätze: